DATASELFIE – Ein Workshop zur Aufklärung beim Datenschutz

Der Schutz der Privatsphäre von Kindern im Internet ist von größter Bedeutung. Im heutigen digitalen Zeitalter sind Kinder zunehmend öfter online aktiv und es ist daher enorm wichtig, sich der potenziellen Gefahren bewusst zu werden. Das World Wide Web ist für viele Kinder besonders spannend, da sie dort Zugriff auf diverse Spiele, Apps oder soziale Netzwerke bekommen, es birgt aber auch Risiken wie Cybermobbing, Identitätsdiebstahl sowie den ungewollten Zugriff auf persönliche Informationen. Eltern, Erziehungsberechtigte und Pädagoge*Innen sollten daher mit ihren Kindern über die Bedeutung des Datenschutzes sprechen und ihnen beibringen, wie sie ihre persönlichen Daten schützen können. Es ist entscheidend, dass Kinder lernen, verantwortungsbewusst mit ihren Online-Aktivitäten umzugehen und die Privatsphäre zu wahren. Daher stellen wir in unserem neuen Beitrag das Tool und den Workshop von DATASELFIE vor, mit den Eltern und Pädagoge*innen, gemeinsam mit den Kindern sich zum Thema Datenschutz und Privatsphäre schlau machen können!
Was ist DATASELFIE überhaupt?
Medienangebote für Kinder und Jugendliche sollten nicht nur darauf abzielen, Daten zu sammeln, sondern auch die Auswirkungen von Big Data auf persönlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene thematisieren. Da Jugendliche heutzutage viel Zeit im Internet und in Sozialen Medien verbringen und verschiedene Apps nutzen, ist es wichtig, dass sie sich bewusst werden, wie ihre Daten genutzt werden und wie sie ihre Privatsphäre schützen können. Das Projekt DATASELFIE zielt darauf ab, Jugendliche und ihre Bezugspersonen für dieses Thema zu sensibilisieren und ihnen dabei zu helfen, verantwortungsbewusste Internetnutzer im digitalen Zeitalter zu werden. DATASELFIE hat den Workshop speziell für Jugendarbeiter und andere wichtige Personen entwickelt, wie beispielsweise Eltern und Pädagoge*Innen und er soll mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt werden.
Die Inhalte sind in vier Kategorien unterteilt, nämlich Facebook, Google, unsere digitalen Spuren im Internet und die Frage, ob es sich lohnt, unsere Privatsphäre gegen die Angebote von Internetunternehmen einzutauschen. Informationen werden in leicht verständlichen Infoboxen präsentiert, während ein Wissensbarometer den Fortschritt beim Lernen anzeigt. Zahlreiche Links bieten außerdem Möglichkeiten zum weiteren Surfen und zusätzlich enthält die Website eine Anleitung sowie Spielkarten für das analoge Spiel „Fairdata“, welches man auch leicht mit jüngeren Kindern zusammen spielen kann, um schon früh ein sensibles Verständnis für die Privatsphäre im Internet zu schaffen.
So kann man den Workshop mit Kindern und Jugendlichen durchführen.
Der Workshopablauf wurde mit Hilfe von Jugendarbeitenden erprobt und evaluiert. Im Folgenden werden die benötigten Materialien und Ressourcen dargelegt und der Ablauf ist in den vorgegebenen drei Teilen erläutert. Bei der Durchführung des Workshops kann man natürlich seiner Kreativität freien Lauf lassen und auch nach Wunsch einige Anpassungen vornehmen.
Benötigte Materialien:
- Spielkarten „Fair-Data“ ausdrucken
- Flipcharts und Stifte für Gruppen Sessions
- Post-its oder Moderationskarten
- Computer / Tablet (BYOD)
Teil 1:
Vor der Durchführung des Workshops sollte von einem Elternteil, beziehungsweise einem Erziehungsberechtigten die Seite Big Data? Los geh’ts durchgearbeitet werden, um erstmal ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass wir täglich von Geräten umgeben sind, die unsere Daten sammeln, verarbeiten, speichern, analysieren und weitergeben.
Teil 2:
Anschließend werden die Teilnehmenden in drei Gruppen aufgeteilt, um die Fragen zu Profiling, Mining und Tracking auf der Website zu bearbeiten. Dabei geht es darum, wie gut uns Facebook kennt, ob Google unser bester Freund ist und welche Spuren wir hinterlassen. Dieser Teil dauert etwa 50 Minuten und die Gruppen werden nach den persönlichen Interessen der Teilnehmenden gebildet.
Im zweiten Teil werden die Ergebnisse der Gruppenarbeit kurz im Plenum präsentiert. Die eindrucksvollsten Erkenntnisse sollen in fünf bis zehn Minuten zusammengefasst werden und eine mögliche Antwort auf die gestellte Frage formulieren. Die Gruppen sollen auch ihre Aha-Momente sowie Vor- und Nachteile der Thematik (insbesondere für Jugendliche) festhalten.
Das Ziel des Workshops ist es nicht, alle Inhalte der Website im Detail zu erklären. Vielmehr soll er zeigen, wie man sich dem Thema Big Data annähern kann (durch das Spiel) und wo man ausgewählte Informationen dazu findet (auf der Website). Der Workshop und die Website sollen eine neutrale Haltung zum Thema Big Data vermitteln. Es geht weder darum, Ängste zu schüren, noch das Thema zu verharmlosen.
Teil 3:
Hier geht es darum, die Frage mit den Kindern und Jugendlichen zu klären, ob sich der Tauschhandel – Daten gegen private Informationen – lohnt. Am Ende soll jeder dies für sich selbst entscheiden.
Quellen und weiterführende Informationen
DATASELFIE (2018): Ein Tool für mündige Bürgerinnen und Bürger in einer digitalen Welt! https://dataselfie.jnw-sdm.ch/ (02.07.2023)
DATASELFIE (2018.-b): Methodenblatt https://dataselfie.jnw-sdm.ch/methodenblatt/ (02.07.2023)
DATASELFIE (2018, 24. Januar) Big Data? Los geht’s! – Willkommen bei dataselfie. https://dataselfie.jnw-sdm.ch/2018/01/24/big-data-hae/#game (02.07.2023)
Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen (2023, 19. April): Data Selfie https://www.politische-bildung.nrw.de/digitale-medien/digitale-demokratiekompetenz/big-data/online-tools/data-selfie (01.07.2023)
Oracle Deutschland (o. D.): Was versteht man unter Big Data? https://www.oracle.com/de/big-data/what-is-big-data/ (02.07.2023)