Autorin: Nadine Kramer

Für viele Kinder ist der Einsatz von Computern, Tablets oder anderen Endgeräten im Alltag selbstverständlich, weshalb eine grundlegende Medienbildung bereits in der Grundschule unverzichtbar ist. Schließlich ist ein kompetenter und verantwortungsvoller Umgang mit entsprechenden Geräten nicht nur in den weiterführenden Schulen wichtig, sondern auch im späteren Berufsleben (Hönes, o. D.).

Wie die KIM-Studie 2020 zeigt, nutzt bereits jedes vierte Schulkind im Alter von sechs bis 13 Jahren mindestens einmal pro Woche einen Computer im Unterricht. Daher ist es sinnvoll, wenn sich bereits Grundschulen intensiv mit dem Einsatz dieser Geräte befassen und überlegen, wie diese sinnvoll in den Unterrichtsalltag integriert werden können (Bertelsmann Stiftung, 2017). Das hängt aber natürlich oft vom Engagement der Lehrkräfte bzw. der Grundschule ab. Wie kann also der Einsatz von Computern an der Grundschule aussehen? Das Projekt der Grundschule Buschhausen in Oberhausen liefert Antworten.

Steckbrief:

Einsatz von Computern in Grundschulen

Die Ausstattung mit digitalen Geräten variiert von Grundschule zu Grundschule deutlich, weshalb der Computer oft auch nur als Belohnungszweck eingesetzt wird und somit nur die ohnehin schon leistungsstarken Schüler*innen gefördert werden (Bertelsmann Stiftung, 2017). Wichtig ist allerdings, dass alle Schüler*innen die gleichen Chancen auf diese Förderung bekommen. Den Kindern gefällt nämlich die Arbeit mit und am Computer, da sie so beispielsweise Geschichten am PC schreiben oder einfacher Präsentationen erstellen können, was praktischer sei (Bertelsmann Stiftung, 2017). Die größte Herausforderung besteht dabei in der Bedienung der Geräte, auch wenn diese häufig nur zum Schreiben von Texten oder für Recherchen im Internet genutzt werden, wie die KIM-Studie 2020 zeigt.

Um den Umgang mit dem Computer zu erleichtern, sollen Software und Programme an den Leistungsstandard der Kinder angepasst und sorgfältig ausgewählt werden, sodass sowohl die Lehrkräfte als auch die Schüler*innen nicht überfordert sind. Neben der Tatsache, dass der sinnvolle Einsatz von Computern in der Grundschule den Unterricht bereichert, ist der Einsatz auch für die persönliche Entwicklung von Schüler*innen wichtig. Sie erwerben dadurch Medienkompetenz und lernen im besten Fall, wie sie eigene Inhalte schützen können, oder erlangen die Erkenntnis, dass sie nicht alles glauben können, was sie sehen, was gerade in Zeiten von Social Media und Bildbearbeitung besonders wichtig ist (Fischer, o. D.).

Durch den frühen Einsatz von Computern werden sie also im Umgang mit diesen Geräten und den digitalen Medien sensibilisiert und bei ihrer persönlichen Entwicklung unterstützt. Dies gelingt allerdings nur, wenn Grundschulen technisch entsprechend ausgestattet sind und das Personal fachlich ausgebildet ist. Wie bereits erwähnt, spielt auch das Engagement der Lehrkräfte eine zentrale Rolle.

Projektziele und medienpädagogischer Hintergrund

Das Projekt „Computer in der Schule“ soll den Schüler*innen zeigen, wie Computer in der Schule und im Alltag sinnvoll eingesetzt werden. Im Vordergrund steht dabei die Förderung der Medienkompetenz, da diese bei den Kindern durch den Einsatz von Computern geschult wird. Sie lernen somit schon früh, wie sie Computer richtig einsetzen und worauf es beispielsweise bei der Informationsverarbeitung zu achten gilt. Im Projekt steht außerdem die individuelle Förderung der Schüler*innen im Fokus, damit jedes Kind die gleichen Chancen hat, den Umgang mit Computern richtig zu erlernen. Außerdem werden alte und neue Medien sinnvoll miteinander verbunden und können sich gegenseitig ergänzen, was beispielsweise beim Projekt „Antolin“ zur Anwendung kommt.

Da in diesem Projekt der Umgang mit Computern erlernt wird, sollen die Schüler*innen am Ende des vierten Schuljahres in der Lage sein, Texte in Word zu schreiben und zu formatieren. Des Weiteren sollen sie eine Datei auf einem USB-Stick oder einer Festplatte abspeichern können. Wichtig ist aber auch die Recherchekompetenz, die erlernt wird, denn die Schüler*innen sollen in Lage sein, im Internet nach bestimmten Begriffen zu recherchieren.

Umsetzung

Die Technik  

Alle Klassenräume beiden Standorten der Grundschule Buschhausen sind mit bis zu drei Computern ausgestattet, die aber über keinen Internetanschluss verfügen. Deshalb gibt es an jedem Standort ein Klassenzimmer, welches über einen zusätzlichen Internetanschluss verfügt. Außerdem gibt es an beiden Standorten einen Computerraum, der mit jeweils zwölf Computern ausgestattet ist, die auch über Internetanschlüsse verfügen. So können auch größere Gruppen zur gleichen Zeit arbeiten und die Computer nutzen. Der Standort Lindnerstraße verfügt zusätzlich über eine Schulbücherei, die auch Internetrecherchen ermöglicht.   

Einsatz der Computer

Um die genannten Ziele zu erreichen, können die Schüler*innen die auf sechs Wochen begrenzte Computerschule der Stadt Oberhausen besuchen oder am Projekt „Computerführerschein“ teilnehmen, welches in Kooperation mit einer anderen Grundschule geplant ist.

Tipps

• Die Programme und Softwares müssen sorgfältig ausgewählt werden und dürfen sowohl Lehrkräfte als auch Schüler*innen nicht überfordern.
• Die Grundlagen bzw. Grundbedienungen von Lernsoftwares können in Konferenzen vermittelt werden. Auch kann gemeinsam im Kollegium eine Verweisliste zu den entsprechenden Themen in den Lehrbüchern erstellt werden.