Wenn die Tage immer kürzer werden, es draußen immer kälter wird und der erste Schnee fällt, dann ist klar: Weihnachten steht bald vor der Tür! Überall funkelt und glitzert die Weihnachtsdekoration und der Duft von gebrannten Mandeln, Plätzchen, Punsch und Co erfüllt diese Jahreszeit. Weihnachten wird zwar auf der ganzen Welt gefeiert, doch die Art und Weise ist in vielen Ländern unterschiedlich. Wie wird Weihnachten also in anderen Ländern gefeiert? Im Folgenden stellen wir einige Beispiele vor.

Der Ursprung der weihnachtlichen Tradition und Weihnachten in Deutschland 

Auch wenn Weihnachten in vielen Ländern unterschiedlich gefeiert wird, ist der Ursprung der weihnachtlichen Tradition derselbe. Im Christentum wird die Geburt von Jesus Christus gefeiert, der an Weihnachten das Licht der Welt erblickt hat.

Bei uns in Deutschland werden die Geschenke an Heiligabend, dem 24. Dezember, vom Christkind oder dem Weihnachtsmann gebracht. Der erste und zweite Weihnachtsfeiertag wird überwiegend im Kreis der Familie verbracht, dazu gehören unter anderem ein Festessen und weihnachtliche Gottesdienste. Aber nicht in allen Ländern läuft Weihnachten so ab. Sogar innerhalb Europas gibt es einige Unterschiede, die mit den unterschiedlichen Kulturen und deren Traditionen und Bräuchen zu tun haben. Aber auch das Klima bzw. die Klimazone ist ein entscheidender Faktor. Während wir in Deutschland es gewohnt sind, dass es im Dezember kalt ist und vielerorts sogar Schnee liegt, ist bei den Ländern auf der Südhalbkugel Sommer.

Europäische Bräuche 

In Großbritannien werden die Geschenke genau wie in Deutschland an Heiligabend unter den Baum gelegt, doch ausgepackt werden sie erst am nächsten Morgen. Der Weihnachtsmann kommt nämlich in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember. Viele Britinnen und Briten verfolgen die jährliche Weihnachtsbotschaft der Queen, bevor am Abend des 24. Dezembers ein großes Festessen veranstaltet wird, bei dem es häufig Truthahn und als Dessert Plumpudding gibt. Jede*r bekommt außerdem einen „Christmas Cracker“, ein Knallbonbon, das mit kleinen Geschenken gefüllt ist.

In Spanien wird Heiligabend traditionell im Kreis der Familie verbracht und die Mitternachtsmesse besucht. Auch der erste Weihnachtsfeiertag wird traditionell im Kreis der Familie mit einem gemeinsamen Mittagessen verbracht. In Spanien werden die Geschenke allerdings erst am 6. Januar von den Heiligen Drei Königen gebracht.

Wer in Frankreich Weihnachten feiert, bekommt am 24. Dezember ein großes Festmahl serviert, bevor um Mitternacht die Mitternachtsmesse besucht wird. Während die Familie in der Messe ist, versteckt „Père Noёl“ kleine Geschenke in den Schuhen der Kinder. Am 25. Dezember kommt er noch einmal, denn die richtige Bescherung findet erst dann statt.

In Schweden werden die Geschenke dagegen an Heiligabend ausgepackt und zum Essen gibt es ein mehrgängiges Buffet. Zwischendurch sollte immer wieder gelüftet werden, denn der Weihnachtsmann wirft die Geschenke gerne durch die Fenster.

Auch Polen hat einen kuriosen Weihnachtsbrauch. So fängt das Fest nämlich erst an, wenn der erste Stern am Himmel zu erkennen ist. Außerdem wird der Esstisch immer für eine Person mehr gedeckt, falls unerwarteter Besuch vor der Tür steht.

Weihnachten in Australien und Neuseeland 

In Australien fällt Weihnachten in den Hochsommer, weshalb das traditionelle, winterliche Brauchtum fehlt. Daher sind auch die Weihnachtslieder eher sommerlich und statt einem echten Weihnachtsbaum gibt es oft nur einen aufblasbaren oder einen künstlichen Baum. Am ersten Weihnachtstag wird häufig am Strand gepicknickt. Der Weihnachtsmann heißt hier Santa Claus und bringt die Geschenke am 25. Dezember.

In Neuseeland ist zu Weihnachten ebenfalls Hochsommer, weshalb Gerichte mit Beeren und Eis beliebt sind, genau wie „Pavola“, ein einheimischer Kuchen aus Sahne und Eiweiß, der mit Kiwi-Scheiben bedeckt ist. Der weihnachtliche Ablauf ist, wie in Australien auch, an die britische Tradition angelehnt.

Weihnachten in Nordamerika

In den USA und Kanada sind die Weihnachtsbräuche oft ein Mix der unterschiedlichen Traditionen der Einwandererländer. Besonders beliebt ist allerdings das Weihnachtsshopping, bei dem zahlreiche Geschenke für Familie, Freund*innen und Bekannte gekauft werden. In der Nacht zum 25. Dezember bringt Santa Claus die Geschenke mit seinem Schlitten und kommt durch den Kamin ins Haus, damit er die Strümpfe („Christmas Stockings“), die am Kaminsims aufgehängt werden, befüllen kann. Die Häuser werden außerdem mit vielen Lichterketten und die Vorgärten mit Figuren geschmückt.

Weihnachten in Afrika und Asien

In Äthiopien, am Horn von Afrika, wird das Weihnachtsfest laut julianischem Kalender erst in der Nacht vom 6. auf den 7. Januar begangen. Gläubige nehmen ganz in weiß gekleidet an mehrstündigen Gottesdiensten teil. Anschließend gibt es ein Festmahl, um die 43-tägige Fastenzeit zu beenden. In Liberia, an der afrikanischen Westküste, werden Ölpalmen mit Glocken dekoriert und so zum Weihnachtsbaum umfunktioniert. Außerdem wird zu Weihnachten ein Feuerwerk entzündet.

In Indien (Asien) wird in einigen Landesteilen traditionell Fischcurry mit Reis und Kuchen zum Nachtisch gegessen und die Weihnachtszeit mit bunten Papiersternen über den Hauseingängen eingeläutet.Weitere Beispiele für Weihnachten in anderen Ländern gibt es in unserem Adventskalender auf Instagram (https://www.instagram.com/ifak.hdm/ ).