Diese positiven Auswirkungen hat Sport auf Kinder
Kinder bewegen sich immer weniger – das belegen Studien. Dabei ist Sport nachweislich wichtig für Gesundheit und Wohlbefinden. Lesen Sie, welche positiven Auswirkungen Bewegung hat und wie Sie Ihre Kinder zu mehr Sport motivieren können.
Warum sich Kinder weniger bewegen
Obwohl das Sportangebot weit besser als früher ist und mehr Kinder in Sportvereinen sind, bewegen sich Kinder insgesamt weniger. Ein Grund ist die Bequemlichkeit unserer Wohlstandsgesellschaft: wo früher Treppen hochgestiegen wurden, nutzt man jetzt Rolltreppen. Anstatt dass die Kinder zu Fuß oder mit dem Fahrrad zum Kindergarten oder zur Schule kommen, fährt man sie mit dem Auto hin.
Ein weiterer ausschlaggebender Grund ist der steigende Medienkonsum. Kinder verbringen täglich Stunden vor dem Fernseher und Smartphone. Auch die Lockdowns der Corona-Pandemie haben die fehlende Lust am Bewegen und das Verbringen der Zeit vor dem Bildschirm gefördert.
Mangelnde Bewegung sollte nicht unterschätzt werden. Sie führt schon im Kindesalter zu weniger Ausdauer, weniger Beweglichkeit und weniger ausgeprägter Muskulatur. Außerdem können langfristig Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigt werden.
Positive Auswirkungen von Sport auf Kinder
Durch die Bewegung im Kindesalter werden die grundlegenden motorischen Fähigkeiten, die wir im Alltag ständig brauchen, entwickelt. Zum Beispiel Gleichgewicht, Schnelligkeit und Koordination. Sie stärkt die Muskulatur und Knochen und kräftigt das Immun- und Herz-Kreislauf-System. Sport bringt nicht nur körperliche Vorteile, er erhöht auch die kognitive Leistungsfähigkeit. Die Aufnahme- und Konzentrationsfähigkeit bei Denk- und Lernprozessen wird gefördert.
Gerade im Teamsport lernen Kinder auch wichtige soziale Kompetenzen. Sie erfahren, was es heißt, aufeinander Rücksicht zu nehmen, sich gegenseitig wertzuschätzen, zusammenzuhalten, Situationen einzuschätzen und Regeln einzuhalten.
Wie man Kinder zum Sport motivieren kann
Kinder sollten sich am Tag drei Stunden bewegen. Das muss nicht am Stück geschehen, die Kinder sollten jedoch eine Stunde davon in eine Intensität kommen, die sie zum Schwitzen oder Schnaufen bringt. Kinder, die nicht schon von selbst eine solche Körperertüchtigung betreiben, brauchen dafür Motivation. Eltern müssen auch im Bereich körperliche Betätigung Vorbilder sein. Kinder von aktiven Eltern sind auch selbst sportlich fitter und aktiver. Auch am Wochenende und in den Ferien sollten Eltern ihren Kindern mit gutem Beispiel vorangehen, sich bewegen und die Kinder dadurch motivieren, mitzumachen. Sie sollten bereit sein, Kraft und Zeit zu investieren, um ihren Kindern körperliche Aktivität zu ermöglichen. So können zum Beispiel als Familie gemeinsame Wanderungen, Fahrradtouren oder Ausflüge zum Schwimmbad, Kletterpark oder Trampolinhalle unternommen werden.
Das Wichtigste ist, dass die Kinder beim Sport Spaß haben. Sonst wird es zum Zwang und erreicht eher, dass sie sich noch weniger gern austoben. Welche Art von Bewegung am besten zum Kind passt, müssen Eltern individuell herausfinden. Manche Kinder bewegen sich lieber draußen in der Natur, manche lieber im geschützten Haus, manche sind dabei lieber alleine, andere genießen dabei das Zusammensein mit Freunden oder Familie.
Sport muss nicht immer als etwas Zusätzliches zum Alltag gesehen werden, er kann auch wunderbar in alltägliche Situationen integriert werden. Statt mit dem Auto zu fahren, können kürzere Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, auf dem Weg können kleine Wettrennen bestritten werden. Statt der Rolltreppe oder dem Aufzug kann die normale Treppe bestiegen werden und beim Hören der Lieblingsmusik kann fröhlich mitgetanzt werden.
In einem Sportverein üben Kinder regelmäßig und verbindlich Sport aus. Hier gilt es im Voraus zu überlegen, welche Sportart am besten zum Kind passt und gemeinsam mit ihm den Verein auszusuchen. Es hilft, wenn schon Freunde des Kindes im Verein sind, so kann es sich dort leichter einfinden. Die festen Zeiten und die Gemeinschaft im Verein machen es den Kindern leichter, kontinuierlich am Ball zu halten. Wichtig ist jedoch, das Kind nicht unter Leistungsdruck zu setzen, sondern auf seine Bedürfnisse zu achten und seine Freude an der Bewegung zu fördern.
Quellen und weiterführende Informationen
AOK Gesundheitsmagazin. (2023): Freude und Fitness mit Sportarten für Kinder. https://www.aok.de/pk/magazin/familie/kinder/sportarten-fuer-kinder-welcher-sport-ab-welchem-alter. (15.05.2024)
Apotheken Umschau. (2024): Viele Kinder bewegen sich zu wenig – mit gravierenden Folgen. https://www.apotheken-umschau.de/gesund-bleiben/sport-und-bewegung/zu-wenig-aktiv-die-folgen-des-bewegungsmangels-1077445.html . (15.05.2024)
Deutschlandfunk Kultur. (2023): Wie bringt man Kinder in Bewegung?. https://www.deutschlandfunkkultur.de/kinder-sport-bewegung-fitness-100.html . (15.05.2024)
Doll, E. (2020): Sportmediziner: So wichtig ist Bewegung für Kinder. https://www.ispo.com/know-how/sportmediziner-so-wichtig-ist-bewegung-fuer-kinder . (15.05.2024)