Naturgärten mit Kindern gestalten

Ein tierfreundlicher Naturgarten bietet Kindern die Möglichkeit, kreativ zu sein, sich auszutoben und nebenbei viel über die Natur zu lernen. In diesem Beitrag möchten wir die Vorteile eines Naturgartens aufzeigen und dazu anregen, einen solchen zusammen mit Kindern zu gestalten.
Spielerisch über Umwelt und Artenvielfalt lernen
Die Besonderheit an Naturgärten ist die Imitation eines natürlichen Ökosystems, in dem hauptsächlich heimische Wildpflanzen wachsen und Lebensraum für Insekten und Wildtiere geschaffen wird. Es werden natürliche Materialien wie Holz und Steine verwendet, welche Kindern ebenfalls Gelegenheit zum Spielen und Erkunden geben. Ein Naturgarten kann auch eine Oase der Ruhe sein, die Abwechslung zur Nutzung von Bildschirmen und künstlichem Spielzeug gibt. Viele Kinder haben ein entdeckerisches Interesse an Natur und Tieren. Die Beschäftigung im Garten schafft Umweltbewusstsein und ist eine gute Möglichkeit, Kindern die Wichtigkeit der Artenvielfalt und des Naturschutzes zu erklären. Insekten sind zuständig für die Bestäubung und Vermehrung vielerlei Pflanzen und sorgen dafür, dass wir Obst, Gemüse und Nüsse genießen können. Daher ist es von großer Bedeutung, Kinder über den Rückgang der Artenvielfalt und das Insektensterben zu informieren und ihnen bewusst zu machen, dass Tieren durch den Erhalt von Lebensraum und Futterpflanzen geholfen werden kann. Durch die Beobachtung der Entwicklung von Pflanzen, Insekten und Tieren werden Kinder zudem aufmerksam auf natürliche Kreisläufe und lernen, wie Ökosysteme funktionieren. Die Pflege eines Gartens bringt Kindern außerdem bei, Verantwortung zu übernehmen und fördert Bewegung an der frischen Luft, welche zu ihrer Gesundheit beiträgt.
Ideen für einen naturnahen Garten
Es gibt viele Wege, einen Garten naturnah und tierfreundlich zu gestalten. Wer keinen Garten hat, kann dies auch auf dem Balkon umsetzen: Insekten wie Schmetterlingen kann mit bestimmten Pflanzen Nahrung geboten werden und Küchenkräuter sowie kleine Gemüsepflanzen finden auch in Töpfen oder Balkonkästen Platz. Bei der Gestaltung des Gartens ist es wichtig, Kinder mithelfen zu lassen, indem sie beispielsweise die Pflanzen aussuchen dürfen. So verbringen sie noch lieber Zeit in dieser Umgebung, da sie einen persönlichen Bezug dazu haben. In einem Gemüse-, Obst- und Kräutergarten können Kinder Wissen über verschiedene Pflanzenarten sammeln und erfahren, wo das Gemüse auf ihrem Teller eigentlich herkommt. Der Anbau von Obst und Gemüse im eigenen Garten kann zudem einen Anstoß zur gesunden Ernährung geben. Kräuter wie Thymian, Minze, Schnittlauch und Basilikum lassen sich leicht anpflanzen und sind vielseitig einsetzbar. Bei der Wahl von Pflanzen ist es von Vorteil, auf ungiftige und insektenfreundliche Arten zu achten. Dazu gehören zum Beispiel Lavendel, Sonnenblumen, Ringelblumen und bestimmte heimische Wildblumen. Statt einem übermäßig gepflegten Rasen eignet sich eine Blumenwiese für den Naturgarten, die nicht nur schön anzusehen ist, sondern auch Lebensraum für Insekten wie Bienen und Schmetterlinge bietet. Dementsprechend sollten auch keine chemischen Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, welche Tieren schaden und zum Insektensterben beitragen. In einigen Ecken des Gartens sollte auch Unkraut wachsen dürfen, da besonders Schmetterlingsraupen auf Pflanzen wie Brennnesseln als Nahrung angewiesen sind. Mit einem selbstgebauten Insektenhotel aus Naturmaterialien kann zusätzlicher Unterschlupf entstehen. Laub und Totholz sollten im Herbst möglichst liegen bleiben, da sie als Winterquartier für Tiere wie Igel und Insekten dienen. Kinder freuen sich besonders, wenn sie dank einer tierfreundlichen Gartengestaltung Igel und andere Tiere erblicken können. Sofern genügend Platz vorhanden ist, kann ein Gartenteich ebenfalls ein spannendes Element darstellen, an dem Kinder die Vielfalt der Wasserlebewesen erforschen können. Igeln zuliebe sollte beim Anlegen eines Teiches darauf geachtet werden, dass die Ränder flach sind oder das Herausklettern mit einer Holzplanke ermöglicht wird.
Fazit
Das gemeinsame Schaffen eines Naturgartens bringt viele Vorteile mit sich. Es fördert die Gesundheit durch Bewegung an der frischen Luft, regt die Kreativität und den Forschergeist an und schenkt Kindern wertvolles Wissen über die Natur. Natürlich sollte dabei stets auf die Sicherheit der Kinder geachtet werden und von möglichen Gefahren wie giftigen Pflanzen aufgeklärt werden, damit die Zeit im Garten für alle ein angenehmes Erlebnis bleibt. Besonders in der heutigen digitalisierten Gesellschaft ist es wichtig, dass Kinder über die Relevanz der Umwelt lernen und eigene Erfahrungen in der freien Natur machen können.
Quellen und weiterführende Informationen
Lindemann, C. L. (2025): Naturgarten für Kinder: So gestaltest du einen inspirierenden Naturerlebnisraum zum Genießen, Spielen und Lernen. https://www.lindenscapes.com/blog/naturgarten-fuer-kinder . (05.02.2025)
kiddo! (o.D.): Insektenfreundlicher Garten für Kinder. https://kiddo.family/magazin/insektenfreundlicher-garten-fuer-kinder/ . (05.02.2025)
NABU (o.D.): Vielfalt im Garten. https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/grundlagen/vielfalt/index.html . (05.02.2025)
NABU (o.D.): Ein Paradies fürs Stacheltier. Den Garten igelfreundlich gestalten. https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/tiere/saeugetiere/22364.html . (05.02.2025)