Bildschirmzeit vs. Bewegungszeit – Die richtige Balance zwischen Medienkonsum und Bewegung bei Kindern
Balance ist der Schlüssel! Entdecken Sie, wie Sie den Medienkonsum Ihres Kindes mit Bewegung ausgleichen können. Finden Sie heraus, welche Bildschirmzeit für Ihr Kind sinnvoll ist und wie Sie mehr Bewegung in den Alltag Ihres Kindes einbauen.
Bildschirmzeit vs. Bewegungszeit – Die richtige Balance zwischen Medienkonsum und Bewegung bei Kindern
Der Medienkonsum der eigenen Kinder wird für viele Eltern zunehmend zur Herausforderung. Er nimmt bei vielen einen großen Teil der Freizeit in Anspruch. Bewegung und Sport rücken dadurch immer mehr in den Hintergrund. Fernseher, PC oder Spielekonsolen gehören oft zu den wichtigsten Freizeitbeschäftigungen von Kindern, vor allem bei älteren Kindern. (Neue Studie zu Bewegung und Medienkonsum von Kindern, 2012)
Bildschirmmedien wie Fernseher, Computer und Smartphones können eine gute Quelle für Bildung und Unterhaltung sein. Dennoch ist es wichtig, ihre Nutzung, insbesondere in der Freizeit, in Maßen zu halten. So können negative Auswirkungen auf die Gesundheit und Entwicklung von Kindern vermieden werden.
Mit der zunehmenden Digitalisierung wird es auch immer wichtiger, dass Kinder lernen, einen gesunden Umgang mit Bildschirmmedien zu entwickeln. Hier spielen die Erziehungsberechtigten eine wichtige Rolle: Sie sind mitverantwortlich für die körperliche und seelische Gesundheit der Kinder. Daher müssen sie ihre Kinder zu ausreichender Bewegung motivieren und ihnen Möglichkeiten für körperliche Aktivitäten bieten. Gleichzeitig müssen sie ihren Kindern aber auch beibringen, wie sie ihre Bildschirmzeit sinnvoll nutzen können. Sie sollten daher ein Gleichgewicht für die Kinder schaffen, so dass sie sowohl die positiven Aspekte der Technologie nutzen können als auch genügend Raum für körperliche Aktivitäten haben.
Auswirkungen von erhöhtem Medienkonsum auf die Bewegung von Kindern
Der Einfluss der Medien auf die Bewegung im Alltag von Kindern ist ein zentrales Thema in der modernen Erziehung. Eine Studie zeigt, dass der Medienkonsum für den Bewegungsmangel von Kindern mitverantwortlich ist. Während sich 45 Prozent der Eltern täglich mit ihren Kindern bewegen, spielt Bewegung in der Freizeit für jede dritte Familie keine Rolle. Dieser Bewegungsmangel wird häufig mit dem zunehmenden Medienkonsum in Verbindung gebracht (Studie: Medienkonsum mitverantwortlich für Bewegungsmangel, 2018).
Dieser Bewegungsmangel kann jedoch fatale Folgen für die Gesundheit haben. Studien haben gezeigt, dass ein erhöhter Medienkonsum mit einem erhöhten Risiko für Übergewicht und Adipositas einhergeht. Bewegungsmangel kann auch zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen, da Inaktivität das Risiko für Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Diabetes mellitus erhöht (Bewegungsmangel, Übergewicht und muskuloskelettale Probleme, o. D.).
Zu wenig Bewegung kann darüber hinaus zu Rückenproblemen, Haltungsschäden und einer Beeinträchtigung der motorischen und feinmotorischen Entwicklung führen (Zu hoher Medienkonsum: Risiken für Kinder und Jugendliche, 2023).
Ein erhöhter Medienkonsum kann sich außerdem negativ auf die psychische Gesundheit auswirken. Insbesondere bei Mädchen wird die Kombination aus reduzierter Aktivität und erhöhtem Medienkonsum mit psychischen Problemen in Verbindung gebracht (Vom Medienkonsum zum Übergewicht?, 2023)
Was Eltern tun können
Hier erfahren Sie, wie Sie den Medienkonsum Ihres Kindes reduzieren und gleichzeitig für mehr Bewegung im Alltag sorgen können.
Sprechen Sie mit Ihrem Kind über seine Mediennutzung, um einen kritischen Umgang mit Medien zu fördern. Legen Sie außerdem feste Bildschirmzeiten für Ihr Kind fest.
Nach Ablauf der täglichen Bildschirmzeit können Sie die Geräte in einem abschließbaren Schrank verstauen. Ansonsten gibt es für einige Bildschirmmedien spezielle Apps und Geräteeinstellungen, mit denen Sie den Medienkonsum Ihrer Kinder ebenfalls einschränken können.
Seien Sie ein Vorbild für Ihr Kind. Das Verhalten der Eltern beeinflusst die eigenen Kinder stark, da sie ihnen nachahmen. Wenn Sie einen gesunden, maßvollen Umgang mit Medien haben, hat das auch positive Auswirkungen auf Ihr Kind. Genauso können Sie beim Thema Sport und Bewegung eine Vorbildfunktion für Ihr Kind sein. Beispielsweise könnten Sie mit Ihrem Kind gemeinsam Sport treiben.
Bieten Sie Ihrem Kind Möglichkeiten, sich körperlich zu betätigen. Dazu gehören zum Beispiel der wöchentliche Sport im Verein oder gemeinsame Wanderungen und Radtouren.
Die Umsetzung dieser Vorschläge kann dazu beitragen, eine gesunde Entwicklung und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Bildschirmzeit und körperlicher Aktivität bei Kindern zu fördern. Es ist wichtig, dass Kinder lernen, ihre Zeit sinnvoll zu nutzen und einen aktiven Lebensstil zu pflegen, der sie bis ins Erwachsenenalter begleitet.
Empfohlene Bildschirmzeit für Kinder
Laut Deutschem Ärzteblatt (Kahl, 2023) gibt es folgende empfohlene Richtwerte für die Bildschirmzeit bei Kindern:
- Kinder unter drei Jahren sollten gar keine Medien konsumieren.
- Kinder zwischen drei und sechs Jahren sollten maximal 30 Minuten pro Tag vor dem Bildschirm verbringen.
- Kinder zwischen sechs und neun Jahren sollten außerhalb der Hausaufgaben nicht mehr als 30 bis 45 Minuten an einzelnen Tagen vor dem Bildschirm verbringen.
- Kinder zwischen neun und zwölf Jahren sollten in der Freizeit maximal 45 bis 60 Minuten vor dem Bildschirm verbringen.
- Jugendliche zwischen zwölf und 16 Jahren sollten nicht mehr als ein bis zwei Stunden pro Tag vor dem Bildschirm verbringen und spätestens um 21 Uhr aufhören.
Für alle Altersgruppen gilt, dass Inhalte und Dauer begrenzt werden sollten. Vor allem für die jüngeren Altersgruppen ist es wichtig, dass die Eltern den Medienkonsum begleiten.
Tipps für mehr Bewegung
Neben dem Sport im Verein gibt es weitere Möglichkeiten, wie Sie im Alltag Ihres Kindes für mehr Bewegung sorgen können.
- Alltagsaktivitäten als Bewegungsanlässe: Überlegen Sie sich Situationen aus dem Alltag Ihres Kindes, die es als Bewegungsanlässe nutzen könnte. Ermutigen Sie Ihr Kind zum Beispiel, Treppen zu steigen, anstatt den Aufzug zu benutzen. Eine weitere Möglichkeit für mehr Bewegung im Alltag ist der Schulweg. Wenn es von der Strecke her sinnvoll und möglich ist, können Sie Ihrem Kind vorschlagen, zu Fuß zur Schule zu gehen oder mit dem Fahrrad zu fahren.
- Gemeinsame Ausflüge: Nutzen Sie die Gelegenheit, sich in der Freizeit gemeinsam zu bewegen. Dafür bieten sich z.B. Wanderungen, Radtouren oder Besuche von Schwimmbädern und Badeseen an.
- Bewegungsspiele: Es gibt sowohl einfache analoge als auch digitale Spiele, bei denen sich Kinder bewegen können und gleichzeitig Spaß haben. Zu den analogen Spielen gehören zum Beispiel Ballspiele. Bei diesen Spielen hat Ihr Kind auch die Möglichkeit, soziale Kontakte zu Gleichaltrigen zu knüpfen. Bei schlechtem Wetter sind digitale Spiele wie Just Dance für die Switch eine gute Möglichkeit, sich zu Hause sportlich zu betätigen.
Tipps für mehr Bewegung
Es ist wichtig, eine Balance zu finden, bei der sich Medienkonsum und Bewegung ergänzen und nicht ausschließen. Daher ist es ratsam, tägliche Bildschirmzeiten für Ihr Kind festzulegen und gleichzeitig Bewegungsanreize zu schaffen, die ohne großen Aufwand in den Alltag Ihres Kindes integriert werden können. So können Kinder von beiden Welten profitieren – den Bildungs- und Unterhaltungsmöglichkeiten der Medien und den gesundheitlichen und sozialen Vorteilen regelmäßiger Bewegung.
Quellen und weiterführende Informationen
Bewegungsmangel, Übergewicht und muskuloskelettale Probleme. (o. D.). https://www.gesundheitsbericht.ch/de/08-digitale-medien-chancen-und-risiken-fuer-die-gesundheit/84-bewegungsmangel-uebergewicht-und.html (10.06.2024)
Kahl, K. (2023) Leitlinie für Bildschirmzeiten: Begrenzung nach Altersstufen. https://www.aerzteblatt.de/archiv/234641/Leitlinie-fuer-Bildschirmzeiten-Begrenzung-nach-Altersstufen (07.06.2024)
Neue Studie zu Bewegung und Medienkonsum von Kindern. (2012) https://www.nifbe.de/infoservice/aktuelles/46-studie-zeigt-medien-konsum-von-kinder-nimmt-weiter-zu (11.06.2024)
Studie: Medienkonsum mitverantwortlich für Bewegungsmangel. (2018) https://www.schau-hin.info/studien/studie-medienkonsum-mitverantwortlich-fuer-bewegungsmangel (09.06.2024)
Vom Medienkonsum zum Übergewicht?. (2023) https://www.doccheck.com/de/detail/articles/42224-vom-medienkonsum-zum-uebergewicht (10.06.2024)
Zu hoher Medienkonsum: Risiken für Kinder und Jugendliche. (2023) https://www.hauslehrer.de/blog/zu-hoher-medienkonsum-risiken-fuer-kinder-und-jugendliche/ (11.06.2024)