Mehr Lesefreude mit dem Leseclub
In unserem ersten Beitrag der Themenreihe “Leseförderung” geht es um Leseclubs. Kinder können an Leseclubs teilnehmen, um ihre Lesemotivation zu steigern. Aber was sind Leseclubs und was bieten sie an? In diesem Beitrag wird das Konzept des Leseclubs sowie dessen Angebote vorgestellt.
Was sind Leseclubs?
Die Leseclubs werden im Rahmen des Förderprogramms Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und werden von der Stiftung Lesen unterstützt. Durch die Kooperation mit bundesweiten Partnern wurden mittlerweile über 400 Leseclubs gegründet. Seit 2013 wurden diese mit mehr als 500.000 Medien, unter anderem Bücher, Zeitschriften, Spiele und digitalen Medien, ausgestattet (Leseclub, o.D.).
Die Leseclubs finden oft dort statt, wo sich Kinder in ihrer Freizeit aufhalten, so zum Beispiel Jugendhäuser, Bibliotheken und Vereine. Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren bekommen dort regelmäßig Angebote rund um das Thema Lesen. Die Angebote werden von qualifizierten Pädagog*Innen, aber auch von Ehrenamtlichen, die sich jedes Jahr durch Weiterbildungen fortbilden, bereitgestellt (Leseclub, o.D.). Die Teilnahme ist kostenlos, für jedes Kind offen zugänglich sowie freiwillig und findet stets außerschulisch statt (BMBF, o.D.).
Das Ziel von Leseclubs
Ziel der Leseclubs ist es, bei bildungsbenachteiligten Kindern das Interesse an Büchern und Medien zu wecken. Mithilfe der Angebote soll den Kindern anhand von spielerischen Konzepten geholfen werden, ohne Leistungsdruck den Spaß am Lesen zu entdecken (Stiftung Lesen, o.D). Die Lesemotivation bildet eine wichtige Grundlage für eine gute Lesekompetenz, welche eine bessere Chance für schulischen und beruflichen Erfolg bietet (Leseclubs, o.D.). Auch wird die Integration und Sprachförderung von Kindern mit Migrationshintergrund gefördert. Dies soll zudem den Zweck haben, dass der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und dem eigenen Bildungsweg abgeschwächt wird (Digitale Initiative zur Leseförderung, 2020).
Aus Berichten einiger Leiter*Innen von Leseclubs ist zu entnehmen, dass durch eine langfristige Teilnahme an den Angeboten sogar eine Besserung des sozialen Miteinanders, mehr Rücksichtnahme sowie eines respektvollen Umgangs untereinander zu vermerken sei (Leseclubs, o.D.).
Konzept und Angebot
Ein Leseclub findet meist ein- bis zweimal pro Woche statt und dauert circa anderthalb Stunden, sodass die Kinder in regelmäßigen Abständen zum Lesen kommen. Die Einrichtungen sind mit verschiedenen Medien ausgestattet und verfügen über Regale und Sitzmöglichkeiten, wodurch eine gemütliche Atmosphäre geschaffen wird. Zusätzlich zum Lesen gibt es ein Bastelangebot in den Clubs. Die Treffen der Leseclubs beginnen meist mit einem Begrüßungsritual, dann wird das aktuelle Buch weitergelesen. Anschließend wird gebastelt oder eine andere Tätigkeit wird gemacht, mit der man sich mit dem Buch beschäftigt (BMBF, o.D.).
Die Leseclubs bieten eine große Bandbreite von Angeboten an, mit denen die Leseförderung kreativ und vielfältig gestaltet werden kann. Hier sind ein paar Beispiele:
Vorlesestunde
Bei einer Vorlesestunde werden die Kinder durch das “Dialogische Vorlesen” mit einbezogen. Wenn anschließend Fragen zur Geschichte gestellt werden, folgen die Kinder der Geschichte aufmerksam. Das Vorlesen fördert Kreativität und Fantasie, aber auch die Konzentrationsfähigkeit der Kinder.
Lesekiste
Die Kinder gestalten zu der Lektüre, die sie in dem Leseclub behandeln, einen Schuhkarton kreativ und füllen diesen mit Gegenständen, die einen Bezug zur Geschichte haben. Dadurch bekommt der Buchinhalt einen Bezug zur realen Welt und wird für die Kinder greifbarer.
Lesetagebuch
Mit einem Lesetagebuch können die Kinder ihre Gedanken und Gefühle zu der behandelten Lektüre festhalten. Darin können Bilder, Zitate und Personenbeschreibungen eingetragen werden. Teilnehmende des Leseclubs können sich uneingeschränkt den Inhalten des Buches widmen und somit ein individuelles Lesetagebuch kreieren.
Weitere Beispiele für Angebote kann man hier finden. Man muss sich aber nicht auf diese Angebote beschränken. Es gibt eine Vielzahl weiterer kreativer Angebote, die die Leseclubs anbieten, um die Lesemotivation der Kinder zu fördern. Wenn euch das Angebot, sowie das Konzept von Leseclubs angesprochen hat und ihr erfahren möchtet, wann und wo die Leseclubs stattfinden, könnt ihr auf der Webseite des BMBFs eine Übersicht der Angebote finden.
Quellen und weiterführende Informationen
BMBF. (o.D.) Lesen lieben lernen – rund 400 „Leseclubs“ fördern bundesweit den Spaß am Lesen. https://www.buendnisse-fuer-bildung.de/buendnissefuerbildung/de/einblicke/aus-dem-programm/lesen-lieben-lernen/lesen-lieben-lernen.html (25.07.2023)
Digitale Initiative zur Leseförderung. (2020) Leseclubs. Gemeinsam das Lesen entdecken. Leseförderung. https://www.lesefoerderung.de/freizeit/leseclubs/ (25.07.2023)
Stiftung Lesen. (o.D.) Leseclubs – Mit Freu(n)den lesen. (o.D.). https://www.stiftunglesen.de/informieren/unsere-angebote/fuer-lehrkraefte/leseclubs-1#jmIndex2 (25.07.2023)
Was sind Leseclubs? (o. D.). Leseclubs. https://www.leseclubs.de/leseclubs/was-ist-ein-leseclub (25.07.2023)