„Squid Game“ – Was man über die Serie wissen sollte
Mitte September hat eine Neuerscheinung auf Netflix viel Aufsehen erregt. Es handelt sich um die südkoreanische Serie „Squid Game“ (dt. „Tintenfischspiel“), die den bisher erfolgreichsten Serienstart auf Netflix hatte. Worum es in „Squid Game“ geht, was die Serie so besonders macht und wie Eltern, Lehrer*innen und Pädagog*innen mit Kindern in Bezug auf diese Serie umgehen sollten, wird im folgenden Beitrag erklärt.
Worum geht es in „Squid Game“?
Gi-Hun hat hohe Schulden und bekommt die Möglichkeit, an einem Spiel teilzunehmen, um eine hohe Geldsumme zu gewinnen. Nach anfänglichem Zögern entscheidet er sich zur Teilnahme, genau wie 455 andere verschuldete Personen. Es sollen insgesamt sechs Kinderspiele gespielt werden, bis am Ende ein einziger Gewinner feststeht, der das Preisgeld in Höhe von 33 Millionen Euro erhält. Im Laufe des ersten Spiels wird den Spieler*innen das dramatische Ausmaß der Situation bewusst: Wer im Spiel verliert, verliert auch sein Leben.
Was macht „Squid Game“ so besonders?
Die in der Dramaserie gezeigten Szenen sind für die Zuschauer*innen äußerst realitätsfern und absurd. Die Bilder, in denen die Spieler*innen kaltblütig und ungeschönt hingerichtet werden, sind gleichzeitig sehr abschreckend, aber auch unglaublich fesselnd. Diese gewaltvollen Szenen stehen im direkten Kontrast zur fröhlichen, bunt und kindlich gestalteten Umgebung mit einprägsamer Hintergrundmusik, in der die Spieler*innen in einem Wettbewerb um Leben und Tod antreten. Die Serie legt im Vergleich zu den meisten Fernsehserien wenig Fokus auf realitätsnahe zwischenmenschliche Beziehungen, wodurch sie sich als eine passende Auszeit aus dem Alltag anbietet. Erwachsenen fällt der Umgang mit den teilweise sehr grausamen und verstörenden Inhalten leichter als Kindern, die leider trotz der Freigabe ab 16 Jahren teilweise bereits Zugang dazu erhalten. Kinder verstehen zwar bereits recht früh den Unterschied zwischen Gewalt im echten Leben und Gewalt in Filmen oder Serien, dennoch können die Inhalte Ängste und Unsicherheiten auslösen.
Tipps für den Umgang mit den Inhalten gegenüber Kindern
Einige Inhalte der Serie haben sich zu Trends entwickelt, die sich besonders auf Social Media Plattformen wie TikTok und Instagram (sogenannte „Medienkonvergenz“) schnell verbreitet haben. Dadurch kommen auch Schulkinder in Kontakt mit der Serie und es kam bereits dazu, dass die Spiele aus „Squid Game“ nachgespielt wurden – unter anderem mit körperlichen Auseinandersetzungen, nachdem man im Spiel verloren hat.
Hier werden einige Hilfestellungen zusammengestellt, die dabei helfen, Kinder gleichzeitig schonend über die abschreckenden Inhalte zu informieren, aber auch vor den Gefahren von Gewalt in Fernsehserien zu schützen:
- Wichtig ist, das Thema weder zu ignorieren noch zu tabuisieren. Kinder sollen darüber informiert werden und verstehen, warum die Serie erst ab einem bestimmten Alter freigegeben ist. Im Gespräch kann ebenfalls herausgefunden werden, welche Auswirkungen die Serie beispielsweise auf den Schulalltag nimmt.
- Natürlich ist es in erster Linie nicht empfehlenswert, Kinder den Inhalten von „Squid Game“ auszusetzen. Ein striktes Verbot der Serie kann aber leider auch dazu führen, dass Kinder über Umwege an die Inhalte gelangen und diese in einem ungeschützten Rahmen zu Gesicht bekommen. Hier lässt sich – selbstverständlich situationsbedingt – darüber sprechen, Teile der Serie gemeinsam mit den Kindern anzusehen, wenn sie das wirklich möchten. Die Szenen sind dabei sorgfältig auszuwählen, gegebenenfalls abzubrechen und sollten im Nachhinein gemeinsam diskutiert werden.
- Streaminganbieter wie Netflix bieten die Möglichkeit, in den Profilen der Nutzer*innen einzustellen, welche Inhalte angezeigt werden oder nicht. Für Kinder können also Filme und Serien ab einem bestimmten Alter ausgeblendet werden.
- Die Regelungen, welche Inhalte die Kinder ansehen dürfen und welche nicht, sollten gemeinsam mit den Kindern ausgemacht, besprochen und erklärt werden, damit sie ein Gefühl für geeignete Inhalte entwickeln können. Hierbei soll vermittelt werden, dass die Regeln ihrem Schutz dienen und Eltern und Kinder auf derselben Seite stehen.
Quellen und weiterführende Informationen
Friedrich, B.; Höß, F. (o. D.): „Squid Game“ aus Sicht der Medienpädagogik. https://www.medienpaedagogik-praxis.de/2021/10/26/squid-game/. (14.11.2021)
Wikipedia (o. D.): Squid Game. https://de.wikipedia.org/wiki/Squid_Game. (14.11.2021)
Reinhold, C. (2021): Squid Game: Warum Kinder so gerne (gewaltverherrlichende Netflix-)Serien nachspielen. https://www.kindermedienland-bw.de/de/startseite/beratung/schwerpunkte/squid-game-warum-kinder-gewaltverherrlichende-netflix-serien-nachspielen. (14.11.2021)
Bildquellen: Vorschaubild: Photo by Glenn Carstens-Peters on Unsplash
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