Interview mit Tapari

Mit der Kombination des altbekannten Spiel-Teppichs und spannenden Hörspielgeschichten vereint Tapari zwei Klassiker, die in keinem Kinderzimmer fehlen dürfen, zu einem neuen, interaktiven Spielerlebnis. Erfahren Sie im Interview, wie die Gründerin Jenny auf die Idee eines interaktiven Spiel-Teppichs gekommen ist und welche Herausforderungen das Projekt zu meistern hat.
Tapari beschäftigt sich mit interaktiven Hörmedien und das Projekt ist ja noch recht jung. Wie kamt ihr als Tapari überhaupt auf die Idee bzw. welche Motivation steckte dahinter so ein Projekt zu gründen?
Also tatsächlich ist die Idee gar nicht mehr so jung; aber der Mut, mehr damit zu machen, ist […] 2020 entstanden. Die Idee hatte ich mit meiner sehr guten Freundin Uta während unseres Bachelorstudiums. Wir haben uns viel mit der Frage beschäftigt, welche Art von Einfluss Medien auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen haben. Das haben wir auch in unserem Bekanntenkreis beobachtet. Wie sich die Cousine bzw. der Cousin, Nichte bzw. Neffe entwickeln und welchen Einfluss die Medien auf sie haben. Wir haben ja selbst unser erstes Handy zum Beispiel mit, ich glaube mit 13, bekommen. Ich habe ein uraltes “Steinhandy” mit Tasten bekommen. Ich glaube, es war sogar ein Nokia. Heutzutage ist das ja doch ganz anders und das hat alles seinen Einfluss. Das hat uns damals schon sehr beschäftigt und wir hatten ein Wahlpflichtfach in der Uni dafür genutzt, das hieß Creative Entrepreneurship und dazu sollten wir einen Pitch vorbereiten. Dafür haben wir nach einer Idee gesucht und haben uns mit dem Thema auseinandergesetzt und haben dabei in alten Zeiten geschwelgt. Daraufhin haben wir uns Spielzeuge aus den 90ern angesehen und uns auch über Hörspiele unterhalten – weil ich selbst ein riesiger Hörspielfan bin – dann hat sich nach und nach die Idee; hier in diesem Zimmer [lacht] entwickelt. Dass es doch total cool wäre, seine Geschichte bzw. Hörspiel so enden zu lassen, wie man es selbst möchte. So ein bisschen, wie bei den Büchern, bei denen man selbst entscheiden kann wie die Geschichte weitergehen soll […]. Aber wir wollten das als Hörspiel und da wir beide […] Mediendesign studiert haben und sehr viel mit UX zu tun haben, wollten wir etwas entwickeln, was auch einfach eine viel bessere User Experience hat, weil uns das tatsächlich auch sehr gestört hat.
Ich kann mich auch noch sehr, sehr gut an diese Bücher erinnern, bei denen man selbst entscheiden konnte, wie die Geschichte weitergehen soll. Und wo es auch kleine Enden gab, bei denen man bemerkt hat, es war doch eine blöde Entscheidung. Das hat einen mitgerissen und man wollte dann doch herausfinden, was der richtige Weg ist. Also, anfangs wart ihr nur zu zweit, richtig? Seid ihr noch immer nur zu zweit oder […] konntet ihr durch das Projekt Leute dazugewinnen?
Das ist eine Frage der Perspektive, wie viel man als Projekt gewachsen ist [lacht]. Wir haben uns verdoppelt. Wenn man dann mal 30 Mann ist, ist das wieder eine andere Nummer, als wenn man mit zwei Mann startet. – Aber genau, wir haben noch zwei tolle Teammitglieder dazugewonnen. […] Den Pedro, der seinen Master in Informatik gemacht hat, und sich sehr viel mit der Programmierung, der Software und der Elektronik auseinandersetzt. Wir hatten in unserem Studium auch etwas Informatik, ich habe beispielsweise auch den ersten Prototypen gebaut und programmiert, aber mit einem Informatiker an der Seite ist man einfach stärker aufgestellt. Dann haben wir noch Lennard im Team, der schreibt gerade seinen Bachelor im Bereich Online-Kommunikation und ist einfach auch nochmal stärker, was Marketing, PR – alles, was nach außen geht – [betrifft]. Uta ist im Moment noch sehr in ihren Master eingespannt und deswegen sind der Kern vom Team die zwei Herren und ich; und Uta ist dennoch oft dabei.
Also dann könnt ihr quasi in eurem 4er-Gespann die Aufgaben ganz gut unter euch aufteilen, oder?
Genau, also dadurch, dass wir auch diese verschiedenen Backgrounds haben und auch jetzt Uta und mein Bachelorstudium sehr breit gefächert war, weil wir da einfach Informatik, Design und Management durchgenommen haben, können wir uns sehr gut ergänzen. Gerade jetzt auch mit der Verstärkung im Team, worüber wir wirklich dankbar sind, dass die beiden [Pedro & Lennart] jetzt dabei sind. Und klar, wenn man was alleine macht, dann ist man das Mädchen für alles. Wenn man zu zweit ist, hat man noch immer viel zu tun, zu viert auch, aber man kann auch schon viel klarer Rollen und Aufgaben verteilen.
[…] Tapari beschäftigt sich mit interaktiven Hörmedien und du hast es schon ein wenig angedeutet mit der Entscheidungsfreiheit, ähnlich wie bei den Büchern, bei denen man sich den weiteren Verlauf selbst bestimmen kann. Was ist die konkrete Idee bei Tapari? Wie funktioniert das am Ende?
Also uns persönlich ist das ganz wichtig, dass das Ganze ohne Bildschirm funktioniert, dass wir eine Alternative schaffen. […] Wir wollten ein Produkt schaffen, das Spaß macht, aber auch zum Träumen [und] kreativ sein anregt. Aber auch eine Alternative zu den bereits vorhandenen Angeboten bieten, vor allem Handy, Fernseher oder Tablet […]. Kinder werden mittlerweile vor das Tablet gesetzt, was wir selbst in Familien beobachtet haben. Dann stellt man sich selbst die Frage: „Wie macht man das, wenn man selbst Mutter wird?“ Man nimmt sich dann vor, es nicht zu tun, aber das klappt dann leider nicht immer – zumindest sagen das die Mütter, die ich kenne. Und deswegen war uns einfach wichtig, dass wir eine Alternative schaffen. Dass man damit auch ein Stück weit lernen kann und Kinder fördern kann. [Sie] einfach mal weg vom Bildschirm holt. Klassisches Beispiel, das wir immer benennen ist: Ein Video, in dem ein Kind versucht eine Zeitung zu swipen. Also das Bild in der Zeitung zu swipen und das kennt das Kind von einem Handy. Funktioniert nun mal nicht auf einer Zeitung und das fanden wir sehr schockierend. Durch diese Überlegung und Inspiration „Aus Alt mach Neu“ kamen wir auf den Teppich [lacht]; wir wollten eine physische Welt kreieren, um etwas vom Digitalen wegzukommen, ohne allerdings die Technik komplett wegzulassen. Und das nehmen, was Kinder sowieso nutzen, um zu spielen – Figuren [und] einen Spielteppich. Im Prinzip, um kurz zu erklären, wie das Ganze am Ende funktioniert, ganz simpel gesagt: Wir haben das Hörspiel und das startet: Beispielsweise ist Sarahs Fahrrad verschwunden. Hilf ihr, das Fahrrad wiederzufinden. Wo würdest du zuerst suchen? Bei der Feuerwehr? Oder am See? Und dann hat man einfach die Figur und kann auf den Ort, wo die Figur hin soll, die Figur hinsetzen.
Und habt ihr euch jetzt bei den Geschichten so aufgebaut, dass ihr euren interaktiven Teppich anhand von Hörspielen, die bereits auf dem Markt sind, […] gestaltet oder wird es womöglich extra Geschichten geben, die explizit für den Spielteppich ausgerichtet sind?
Damals haben Uta und ich selbst eine Geschichte geschrieben, zum Testen. Damit macht man seine ersten Erfahrungen und merkt dann, was alles nicht funktioniert. Dieses Semester hatte ich das Glück und durfte bei meinem alten Masterstudiengang ein Wahlpflichtfach, das wir Interactive Audio-Stories genannt haben, begleiten, zusammen mit meinem Professor […]. Wir haben zusammen zwei Geschichten geschrieben und uns mit den Studenten viel damit auseinandergesetzt, was denn wichtig für eine Kindergeschichte ist. Wie werden Hörspiele geschrieben, weil man die visuelle Komponente nicht hat, da viel mit Audio gearbeitet wird. Dann noch den Zusatz, wie funktioniert das Ganze mit der Interaktion? Und das noch auf den speziellen Fall von uns Tapari, zwischen Figur und Teppich. Und da waren wir ganz glücklich, weil wir seit letzter Woche unsere Recordings aufgenommen haben – mit ganz tollen Synchronsprecher*innen – dazu gibt es bald einen Post [auf Instagram], bei dem man ein bisschen gucken kann, wie das abläuft. Wir haben parallel auch noch eine freiwillige Autorengruppe mit ehemaligen Studierenden mit unterschiedlichen Backgrounds, vom Sound bis zu den Synchronsprechern, die ich regelmäßig treffe und auch begleite, mit denen wir eine Geschichte schreiben werden. […] Auf Dauer würden wir gerne auch mit Autoren zusammenarbeiten, die ihre bereits vorhandenen Geschichten […] auf eine interaktive Geschichte anpassen. Wir versuchen viele verschiedene Wege anzugehen, um viele Geschichten zu sammeln, um das ganze Projekt weiterzuentwickeln.
[…] Es hört sich auf jeden Fall spannend an! Dann kann ich ja bald meine Drei ??? Hörspiele vielleicht auf einem Teppich spielen mit Schrottplatz und Wohnwagen und allem Drum und Dran.
Das wäre natürlich schön, aber ich glaube bis zu den Drei ??? dauerts noch [lacht].
[…] Das Hörmedium des Monats März […] handelt von der emanzipierten Clara Schumann, die kennt man ja. Sie war eine sehr bekannte Pianistin, die durch die Weltgeschichte gereist ist und mit Robert Schumann verheiratet war. Der Amor Verlag bringt sehr viele Hörgeschichten über berühmte Musikpersönlichkeiten heraus. Ist Musik in euren Geschichten auch ein Thema oder konzentriert ihr euch mehr auf die Geschichte selbst? Versucht ihr ein bisschen Musik in eure Geschichten zu integrieren, die vielleicht auch auf dem Teppich dann gespielt wird?
Das ist ein sehr schöner Punkt, denn Musik ist in unserer Welt etwas sehr Besonderes und Wertvolles. [Sie] trägt auf eine besondere Art und Weise Emotionen mit sich. Wir finden Musik und generell Hintergrundgeräusche, Soundeffekte sind wichtig für die Hörspiele. Es macht schließlich auch einen Unterschied zwischen einem Hörspiel und einem Hörbuch. Bei uns würde natürlich beides funktionieren. Im Moment streben wir sehr stark Hörspiele an, weil das lebendiger ist. Wie gesagt, letzte Woche waren die Aufnahmen, die gerade geschnitten werden. Und wenn das steht – da ist natürlich auch Musik mit drin – geht das an die Kindergärten und wird getestet. Musik ist ein wichtiger Punkt, bei dem man darauf schaut, wie die Kinder darauf reagieren. Wir haben auch eine Entscheidung einbezogen, um etwas aus dem Nähkästchen zu plaudern, wo es heißt „Hey, sollen wir den trösten und ein Lied singen?“ Da bin ich sehr gespannt, wie die Studierenden das umgesetzt haben.
Das hört sich spannend an! Bewegen sich dann eure Geschichten auch in einem bestimmten Themenspektrum, z. B., dass ihr nur Themen behandelt, die nur bestimmte Freundesgruppen oder Ähnliches thematisieren? Oder sind das vielleicht auch Sachgeschichten, bei denen wirklich dieses Lernen über ein bestimmtes Thema im Vordergrund steht. Habt ihr euch da schon einmal Gedanken gemacht, in welche Richtung ihr gehen wollt? Oder seid ihr da offen, alles aufzunehmen?
Also allgemein ist es uns natürlich wichtig auch bestimmte Themen aufzugreifen. Ich kann mir gut vorstellen, dass man vielleicht verschiedene Linien fährt. Uns ist auch bei den Geschichten wichtig, dass bestimmte Werte mitvermittelt werden, wie z. B. Diversität, Vertrauen, Familie, Freundschaft. Die Geschichten sind für kleine Kinder und da brauchen wir jetzt nicht mit der komplexen Physik ankommen, sondern eher viele Grundlagen, was auch ein Stück weit unsere Gesellschaft ausmacht. Bei unserer allerersten Geschichte ist uns zum Beispiel aufgefallen, dass sie sehr stark von den Geschichten inspiriert war, die wir als kleines Kind gehört haben. Also Bibi Blocksberg und Benjamin Blümchen, und zwar die ersten Geschichten davon und das ist schon sehr lange her. Uns ist aufgefallen, dass unsere erste Geschichte nicht wirklich divers war. Deswegen ist das uns jetzt auch sehr wichtig, darauf zu achten, dass wir da einfach wichtige Werte und Themen mit abdecken. Zum Thema Lernen denken wir auch, dass man über unser Medium auf jeden Fall lernen kann, die Frage ist wie stark. […] Das Ganze mit der Entscheidung kann natürlich so genutzt werden, dass Kinder ein Stück weit selber entscheiden können: “Möchte ich jetzt mehr […] über den Baum erfahren oder vielleicht über die Tierwelt?” und da kann man die Kinder selber entscheiden lassen, was sie auch interessiert und worauf sie neugierig sind, denn das ist auch ein Punkt, der in unserem Schulsystem sehr kritisiert wird, dass die Neugierde ein bisschen verloren geht. Wir hoffen natürlich, dass durch dieses selber entscheiden und dem nachgehen, was mich persönlich interessiert, wir auch Themen und die Neugierde einfach mit ein bisschen ankurbeln können.
Ihr habt erzählt, dass ihr euer Projekt auch bei Messen vorstellt und quasi so ein bisschen die Öffentlichkeitsarbeit […]. Da wäre jetzt die Frage, wie ist die Resonanz und wie kommt die Idee bei der breiten Masse an?
Also letztes Jahr waren wir zum Beispiel auf dem Startup & Innovation-Day in Darmstadt im Darmstadtium dabei und da haben wir auch sehr viele positive Reaktionen bekommen. Allgemein, egal wo wir hingehen, wenn wir Leuten von der Idee erzählen, ist zu 99 Prozent das Feedback immer positiv und begeistert. Vor allem Eltern würden uns das Produkt am liebsten schon abkaufen, wenn es schon fertig wäre. Wir hören auch öfter so Sätze wie: “Ja, beeilt euch! Mein Kind wird immer älter und ich möchte es auch noch für meins haben!” Oder einer meiner Lieblingssätze war von einem Vater: “Wenn ihr das mit den Drei ??? irgendwann hinkriegt, ich glaube, ich spiele das dann öfter als mein Sohn.” Sonst kommt von überall her durch diese physische Komponente eigentlich durchweg positive Begeisterung.
Ich kann das absolut nachvollziehen, ich bin auch schon ganz gespannt darauf. Was waren denn so eure größten Herausforderungen, die ihr hattet? Sei es auf Messen oder generell im Prüfungsprozess?
Gut, ich sag mal so, wir sind ja noch recht jung. Ich glaube, wir stehen noch vor einigen großen Herausforderungen, aber wenn ich jetzt von heute so zurückblicke, dann ist es einmal die Verbindung zwischen der Geschichte und der haptischen Steuerung selbst, weil es so etwas einfach noch nicht gibt. Uns ist die User-Experience sehr wichtig, dass es einfach … Kinder haben so viele Spielzeuge heutzutage und wir möchten etwas machen, das einfach ist und von dem man sofort versteht, wie es funktioniert und einfach auch Spaß macht für Groß und Klein. Natürlich ist dieser ganze Weg in die Startup-Welt eine große Herausforderung. Du musst deinen ganzen Alltag selbst strukturieren. Da ist keiner, der dir sagt: “Heute ist das und das dran.” Du musst dich im Team selber koordinieren, du hast zehntausend Fragezeichen, z. B. bezüglich rechtlicher Themen, wo man sich in viele neue Themen einarbeiten muss. Aber, dass [das Einarbeiten] natürlich auch Spaß macht, weil man diese ganzen Dinge erst lernen darf und jeder Tag ist irgendwie anders. Man tut das für die Idee, für die man brennt und das ist einfach eine schöne Sache, dass man die Möglichkeit hat, seiner eigenen Sache nachzugehen. Und vor allem auch auf das Feedback zurückzukommen. Gerade durch das ganze positive Feedback von außen, von euch, und von den Eltern, ist man umso motivierter dran zu arbeiten. Auch von unseren Synchronsprechern haben wir letzte Woche durchweg positives Feedback bekommen und das gibt einem die Energie für die ganzen Herausforderungen, vor denen man steht.
Das kann ich mir vorstellen. Am Ende macht ihr das ja nicht für euch selber, sondern am besten auch für eure Zielgruppe. Da würden wir gerne wissen, wie ihr eure Zielgruppe definiert und was ihr glaubt, dass die bei eurem Produkt mitnehmen oder bzw. was genau sie dabei lernen können?
Gut, die Geschichten sind im Moment für Kinder im Kindergartenalter. Da muss man natürlich sagen, wenn ich jetzt jemanden habe, der 30 ist und jemanden der 33 ist, da merkt man kaum den Unterschied. Haben wir jetzt aber ein dreijähriges Kind, ein fünfjähriges und ein sechs- oder siebenjähriges Kind, dann sind Welten dazwischen. Deswegen sagen wir mal so: Kindergartenalter drei bis sechs. Aber das hängt natürlich auch von der Geschichte ab und von der Art und Weise, wie sie geschrieben ist, was für Figuren benutzt werden und generell wie das komplette Setting aufgebaut ist. Irgendwo muss man anfangen, deswegen sind wir gerade so bei vier-, fünf-, und sechsjährigen, dass man mit den Geschichten ein bisschen tiefer gehen kann aber trotzdem die Geschichten auf ein Basisprodukt passen und man die Geschichte, für die etwas Jüngeren oder etwas Älteren anpassen kann.
Baby-Steps, bevor man dann die großen Schritte machen kann … Was ist denn vielleicht so die Art, wie ihr an das Ganze rangeht? Ist das dann euer Alleinstellungsmerkmal, wodurch ihr euch gegenüber anderen Projekten vielleicht ein bisschen abheben könnt?
Bei dem Alleinstellungsmerkmal geht es ja ein Stück weit ums Produkt. Wir sagen immer sehr gerne, dass wir die Spielfiguren zum Leben erwecken wollen und sie spielbar machen. Also nicht, dass beim Starten der Geschichte die Figur nur rumsteht, sondern das Kind ist mit den Figuren direkt in dem Abenteuer [startet]. Unser Alleinstellungsmerkmal ist vor allem diese Balance zwischen der Haptik, dem Audiopart und der Interaktion an sich, eingepackt in einer guten User-Experience. Das macht Tapari aus.
Ist das dann auch das, was dich in dem Projekt Tapari so begeistert oder auch am Team im Projekt Tapari? Oder gibt es auch mehr, was dich catcht?
Das ist eine gute Frage. Ich würde sagen, bei mir ist natürlich die Motivation und die Begeisterung sicherlich nochmal mehr eine Herzenssache als jetzt bei unseren zwei neuen Teammitgliedern. Die sind natürlich auch mit Herzen dabei und stehen hinter dem Projekt, aber dadurch, dass Uta und ich die Idee hatten, ist das für uns natürlich nochmal eine andere Nummer. Das Projekt ist ja unser Baby und wir sind von der Idee überzeugt, dass es ein tolles Spielzeug sein kann, das wunderbare Kindererinnerungen schaffen kann. Wenn ich an mich selbst zurückdenke, ich habe Stunden mit Kassetten verbracht und habe sie alle mit einem Stift repariert, so gut es ging, wenn sie kaputt gegangen sind. Dazu muss ich aber auch sagen, ich bin selber ein sehr sentimentaler Mensch und hoffe, das ein Stück weit auch in dem Projekt mitzugeben, dass man die Werte […] durch die Geschichten und Abenteuer mitnimmt. Gerade in unserer Welt, die immer schneller und vielleicht auch oberflächlicher wird. Das schwingt auch für mich vor allem viel mit in der Idee, weil es halt auch eher eine komplexe Idee ist mit vielen persönlichen Geschichten. Ich glaube, für das gesamte Team ist das natürlich ein tolles Projekt, weil man sich da ausprobieren kann. Mit einer tollen Idee auch eigenständig sein zu können, ist eine super Chance und die anderen beiden haben mir auch gesagt, dass sie es richtig cool finden, an einer Sache zu arbeiten, bei der sie sich gut vorstellen könnten, dass sie das Produkt selbst als Kinder benutzt hätten oder wenn irgendwann in der Zukunft von uns jemals jemand Kinder haben sollte, dass man das auch dem eigenen Kind geben würde.
Zukunft ist das perfekte Stichwort für meine allerletzte Frage, und zwar geht es um die Zukunft des Tapari-Projekts, also um euer “Arbeitskind”, Tapari quasi. Was macht das in der Zukunft?
Letztes Jahr haben wir stolz unseren Antrag für das EXIST-Stipendium abgegeben und gerade sind wir ganz doll am Daumen drücken, dass wir angenommen werden. Das wäre für uns eine riesige Chance, weil uns das einfach ein ganzes Jahr finanziell absichert und das natürlich in der realen harten heutigen Welt ein wichtiger Punkt ist, dass man Geld hat, wenn man das mal ganz plump sagen kann. Und wenn das soweit klappt, dann wollen wir unsere Geschichten natürlich weiter testen. Von den kritischsten Nutzern testen lassen, nämlich den Kids selbst. Das ist das Gute, wenn man Kinder als Zielgruppe hat, denn die sind ehrlich, sehr ehrlich. Natürlich wird ein großes Thema auch die Produktion sein, weil wir natürlich nicht alles per Hand bauen können. Natürlich wollen wir auch unser Netzwerk immer größer spinnen und hoffentlich irgendwann mal so weit sein, um bekannter zu werden.
Wir freuen uns auf jeden Fall auf alles, was noch kommt!
[…] Wir finden die Idee superspannend und sehen großes Potenzial. Das IfaK ist sehr begeistert von dieser Idee und wir hoffen, dass das in Zukunft auch irgendwann in die konkrete Umsetzung geht und dann vielleicht auf den Markt kommt, das wäre ja wirklich super. Und ja, vielleicht wird ja irgendwann mal so ein Tapari-Hörspiel zum Hörmedium des Monats bei uns im Team Hörmedien. Das wäre natürlich der krönende Abschluss von unserer Zusammenarbeit. Ihr kennt ja jetzt unsere Wünsche.
Alles klar, kommt direkt auf unsere Zielliste!
Wir bedanken uns ganz herzlich bei dir, bei euch! Vielen Dank, dass du oder ihr euch die Zeit für das Interview genommen habt!
Vielen Dank für eure Zeit und eure spannenden Fragen! Wir freuen uns total, dass wir im engen Kontakt stehen und sind total begeistert und hoffen natürlich, dass wir irgendwann ein Hörspiel haben, dass all eure Kriterien erfüllt und zum Hörspiel des Monats wird!
Das Team Hörmedien bedankt sich ganz herzlich für das Gespräch mit Tapari!