Das erste eigene Smartphone
Ein Leben ohne ein eigenes Smartphone ist heute nicht mehr vorstellbar. Das Smartphone als Allzweckgerät ist fest in unseren Alltag integriert. Telefonieren, Chatten, Spielen oder auch Streamen, es gibt kaum etwas, was das kleine Gerät nicht kann.
Besonders in der Welt der Jugendlichen und Kinder nimmt die Bedeutung eines eigenen Smartphones immer mehr zu. Es trägt einen großen Teil zur Unabhängigkeit und Selbstständigkeit von Kindern und Jugendlichen bei. Auch Eltern profitieren von der dauerhaften Erreichbarkeit ihrer Kinder. Doch das erste Smartphone und die daraus resultierende neue Reichweite der Kinder lassen auch die Verantwortung der Eltern größer werden. Vor allem das erste eigene Smartphone bringt einige Herausforderungen mit sich.
Ab welchem Alter sollten Kinder ein eigenes Smartphone besitzen?
In der Regel erhalten Kinder ihr erstes Mobiltelefon zwischen sechs und 13 Jahren. Hier wird jedoch zwischen dem Besitz eines Handys oder eines Smartphones differenziert. Wann es sinnvoll ist, seinem Kind ein Handy oder auch ein Smartphone zu kaufen, hängt allerdings vom Zweck der Nutzung ab.
Im Alter von elf bis zwölf Jahren können Kinder ein Smartphone problemlos bedienen. Auch die Reife ist in diesem Alter ausreichend entwickelt, um mit dem Internet und den Apps umgehen zu können. Jüngere Kinder können mit den Funktionen eines Smartphone jedoch noch nicht umgehen und sollten bei Bedarf ausschließlich ein (Notfall-)Handy erhalten. Handys für die Kleinsten sollten robust und auf wenige Funktionen beschränkt sein. Allerdings gilt generell, das eigene Kind selbst einzuschätzen, ob dieses für ein eigenes Smartphone bereit ist.
Welches Smartphone ist das Richtige für den Einstieg?
Es empfiehlt sich, ein gebrauchtes Smartphone weiterzugeben oder ein günstiges Smartphone zu kaufen. Somit können Kosten und die Angst vor einem Diebstahl gering gehalten werden. Beachtet werden soll jedoch, dass auch Kinder oftmals unter Druck der Gesellschaft stehen. Der Besitz eines alten, nicht modernen Smartphones kann zu Mobbing führen. Im Falle einer solchen Situation sollten Eltern mit ihrem Kind reden und dem Wunsch nach einem modernen Smartphone nachgehen. Bei teuren Geräten bietet sich eine entsprechende Handyversicherung an.
Einfache Smartphones wie das Samsung Galaxy A04s eignen sich für den Einstieg. Das Smartphone bietet einen leistungsstarken Akku, eine gute Kamera und einen großen Speicher für Fotos und andere Inhalte. Beim Smartphone-Kauf ist allerdings darauf zu achten, dass ein aktuelles Modell gekauft wird. Nur mit einem neueren Modell können Updates und somit die Sicherheit privater Daten gewährleistet werden.
Auf was muss bei Smartphones für Kinder geachtet werden?
Besonders wichtig ist es, sein Kind an die richtige Nutzung des Smartphones heranzuführen. Ein Smartphone bringt zwar viele Vorteile, aber auch viele Gefahren mit sich. Mithilfe der gemeinsamen Erkundung des neuen Gerätes wird der sichere Umgang mit dem Smartphone und Internet gefördert.
Im Folgenden werden Tipps zum Umgang mit dem ersten eigenen Smartphone für Kinder vorgestellt.
1. Über die Kosten reden
Neben Spaß und Erreichbarkeit bringt ein Smartphone auch Kosten mit sich. Gemeinsam mit dem Kind soll entschieden werden, wie die Kosten gedeckt werden. Eine Möglichkeit ist beispielsweise die Finanzierung mit dem eigenen Taschengeld.
Um die Kosten bei der Smartphone-Nutzung bestmöglich unter Kontrolle zu halten und einzuschränken, empfiehlt sich zudem die Nutzung von Prepaid-Karten. Ein ausschließlicher Zugang zum App-Store durch die Eltern ist ebenso eine Möglichkeit, die Ausgaben zu kontrollieren.
2. Das Smartphone kindersicher machen
Inwiefern das Smartphone kindersicher gemacht werden muss, ist abhängig vom Alter der Nutzenden. Bei jüngeren Kindern sollte ein Smartphone immer kindersicher gemacht werden, um sie vor unangemessenen Inhalten zu schützen. Hierfür bieten sich mehrere Möglichkeiten an.
Eine Möglichkeit wäre, das Passwort für den Zugang zum App-Store ohne das Wissen der Kinder festzulegen. Somit kann die Kontrolle über genutzte Apps und Spiele übernommen werden. Apps sind eine weitere Möglichkeit, das Smartphone kindersicher zu gestalten. Mit der kostenlosen App Meine-Startseite.de kann die Nutzung im Internet kontrolliert werden, indem Kinder ausschließlich freigegebene Seiten aufrufen können. Mit Apps wie Protect Your Kid können Installationen sowie Käufe neuer Apps verhindert, die Smartphone-Nutzungsdauer überwacht oder auch das Surfen kindgerecht gestaltet werden. Des Weiteren können spezielle Kinder-Accounts auf dem Smartphone eingerichtet werden. Diese bieten mehr kinderspezifische Einstellungsmöglichkeiten als normale Google- oder Apple-Konten.
3. Auf altersgerechte Apps und Spiele achten
Im Gespräch mit dem eigenen Kind können Eltern herausfinden, welche Apps und Spiele interessant sind. Um eine sichere Nutzungsumgebung zu schaffen, können diese im Anschluss besprochen und gemeinsam heruntergeladen werden. Einige Apps und Spiele bieten zudem Einstellungen für Kinder an. Hier können bestimmte Nutzungseinschränkungen, beispielsweise bei In-App-Käufen, von Eltern erstellt werden.
Empfehlenswert ist, den Account des App-Stores über ein Elternteil laufen zu lassen. Somit haben Kinder keine Möglichkeit, sich im Alleingang Apps herunterzuladen oder Käufe abzuschließen.
4. Kinder über mögliche Gefahren aufklären
Wichtig ist, gemeinsam mögliche Gefahren im Internet und mögliche Folgen von Fehlverhalten zu besprechen. Somit kann Sicherheit vermittelt und Fehlnutzung vermieden werden. Besonders wichtig ist es, Kinder aufzuklären, welche privaten Informationen und Inhalte geteilt werden dürfen und welche nicht.
5. Gemeinsam Regeln aufstellen
Um Regelbruch und Missverständnisse zu vermeiden, ist empfehlenswert, konkrete Regeln zur Smartphonenutzung gemeinsam mit seinem Kind aufzustellen. Darüber hinaus können die Regeln somit besser von beiden Parteien verstanden, akzeptiert und die Medienkompetenz des Kindes gefördert werden. Das Aufsetzen eines Mediennutzungsvertrags kann die Regelaufstellung erleichtern.
Regeln können beispielsweise zur Nutzungszeit vereinbart werden. Um die Nutzungszeit einzuschränken, wäre ein Nutzungsverbot in bestimmten Situationen denkbar, beispielsweise beim Essen, im Bett oder bei gemeinsamen Unternehmungen. Die Nutzungszeiten sollten generell jedoch auf Vertrauensverhältnis basieren und nicht dauerhaft kontrolliert werden. Im Falle eines zu hohen Konsums lässt sich für viele Apps ein festes Zeitkontingent einstellen.
Daneben ist ein Gespräch über die Nutzung des Smartphones in der Öffentlichkeit sinnvoll. Um auf andere Menschen Rücksicht zu nehmen, ist das Aufstellen von Regeln zum lauten Telefonieren und Musikhören wichtig.
Als Vorbildfunktion haben Eltern die Aufgabe, ihren Kindern als bestes Beispiel vorauszugehen. Aus diesem Grund sollten sich Eltern ebenfalls an die aufgestellten Regeln halten. Kinder erfahren somit zudem, dass die Regeln für alle gültig sind und erfahren eine geringere Einschränkung.
6. Miteinander reden
Hilfreich ist, um von Beginn an ein offenes Verhältnis zur Smartphone-Nutzung herzustellen, regelmäßig über die Nutzung zu reden. Welche Spiele werden gespielt? Welche Videos sind zurzeit interessant? Was gibt es Neues im Internet?
Mit regelmäßigen Gesprächen erfährt das Kind Interesse an seinem Handeln. Im Gegenzug ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Erfahrungen und Probleme mit den Eltern geteilt werden.
Quellen und weiterführende Informationen
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (o.D.-a): Medienzeiten festlegen – Worauf müssen Eltern achten?. https://www.ins-netz-gehen.info/eltern/beratung-und-informationen-zur-mediennutzung/zeitlimit-handy/. (07.07.23)
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (o.D.-b): Das erste Smartphone für Ihr Kind – Tipps für Eltern. https://www.ins-netz-gehen.info/eltern/handy-tablet/wann-erstes-handy-fuer-kinder/. (07.07.23)
Dörner, V; Heerde, L. (o.D.): Das erste Handy fürs Kind. So können Eltern das Smartphone kindersicher machen. https://reportage.wdr.de/erstes-handy-fuers-kind-so-koennen-eltern-das-smartphone-kindersicher-machen. (07.07.23)
Fowler, J. (2023): Erstes Handy: Das sind die perfekten Anfängermodelle für euer Kind. https://www.familie.de/testberichte/erstes-handy/. (07.07.23)
MacPherson, S. (2022): Erstes Handy fürs Kind – das sollten Eltern wissen. https://praxistipps.focus.de/erstes-handy-fuers-kind-das-sollten-eltern-wissen_103942. (07.07.23)
Warnke, S. (2021): Das erste Handy für Kinder: Tipps zu Modellen, Nutzung und Einrichtung. https://www.inside-digital.de/ratgeber/das-erste-handy-fuer-kinder-tipps-zu-modellen-nutzung-und-einrichtung. (07.07.23)Wertgarantie (o.D.): Ratgeber Smartphone. Das erste Handy für Kinder – was sollten Eltern beachten? https://www.wertgarantie.de/ratgeber/elektronik/smartphone/news-trends/das-erste-handy-fuer-kinder-was-sollten-eltern-beachten. (07.07.23)