Digital Detoxing

Das Smartphone, ein Tablet oder der eigene PC – viele digitale Geräte bestimmen unseren Alltag und helfen uns, Arbeit leichter zu erledigen und mit anderen Menschen zu kommunizieren. Allerdings kann zu viel Konsum von digitalen Medien und insbesondere von Social Media uns Probleme bereiten und langfristige Beschwerden bringen. In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit dem Thema Social Media Detoxing und geben einige Tipps, wie man es richtig angeht.
Warum Social Media Detoxing?
Die Nutzung von Social Media und digitalen Geräten bereichert unser Leben in vielerlei Hinsicht. Allerdings führt sie auch zu Stress, oder lenkt uns stets von wichtigen Aufgaben ab. Zudem kann es durch die dauerhafte Berauschung von Inhalten aus dem Internet zu Konzentrations- und Schlafstörungen kommen. Man begibt sich also in eine Art Abhängigkeit, von der man nicht so leicht lossagen kann. Oft haben Personen auch Probleme, in ihren “Offline-Phasen” abzuschalten und zu entspannen und es kommt einem wie Entzug vor (Hamberger, 2023). Das kann vor allem für Kinder, die in die Schule gehen, fatale Auswirkungen auf ihre Leistungen in der Schule sowie im Alltag haben.
Mit Social Detox soll es einem gelingen, seine Gedanken besser sammeln zu können und sich von den ständigen Ablenkungen durch Benachrichtigungen und sozialen Medien zu befreien, und somit die Umgebung besser wahrnehmen zu können und eine bessere Konzentration zu gewinnen (Wannenmacher, 2023).
Wie funktioniert das Social Detoxing?
Ein wichtiger Aspekt beim Social Detox ist, dass man langsam damit beginnt. Anstatt sich einfach in das Social Detoxing rein zu werfen und sich einem kalten Entzug von Social Media zu unterziehen und damit der großen Gefahr eines Rückfalls zu unterliegen, sollte man in kleinen Schritten beginnen. Am besten legt man sich zu Beginn kleine Zeiträume wie ein halber Tag oder auch einen Tag fest, an dem man auf Social Media verzichtet. Dazu sollte für sich selbst definiert werden, auf was man verzichten möchte. Am besten sollten klassische Social Media Plattformen wie Instagram, Tik Tok, X (ehemals Twitter) und Facebook sollten in dieser Phase gemieden werden. Optional kann man festlegen, dass man zusätzlich auf Whatsapp, Youtube und E-Mails verzichtet (Neutsch, 2023).
Für Familien, in denen ein hoher Medienkonsum besteht, ist es ratsam, eine gemeinsame medienfreie Zeit einzuführen. Man beginnt in kleinen Schritten und erweitert stetig den Zeitrahmen, in dem das Smartphone verboten ist. So kann man anfangs einführen, dass am Esstisch eine Smartphone-freie Zone herrscht oder das Smartphone aus dem Schlafzimmer verbannt wird. Wichtig hierbei ist, dass alle Familienmitglieder mitmachen, damit insbesondere die Kinder motiviert bleiben. Bei Kindern im fortgeschrittenen Alter ist es wichtig, dass sie bei der Planung Mitspracherecht haben und man ihnen bezüglich ihrer Sorgen zuhört. Vor allem dann, wenn das Kind Handy, Computer oder Videospielkonsolen regelmäßig benutzt, ist es wichtig mit ihnen zu kommunizieren, da sie sich sonst eingeschränkt fühlen. Schaffen sie gemeinsam eine Zeit, in der man zusammen etwas unternimmt oder Tätigkeiten macht, die keine digitalen Geräte benötigt (Ins Netz gehen, o. D.).
Um sicher zu gehen, dass das Kind und man selbst während des Detoxings nicht auf soziale Medien zugreift, kann man einige Vorkehrungen treffen. Zum einen kann man die entsprechenden Apps deinstallieren und nur noch über den Browser benutzen, wodurch der schnelle Zugang zu den Social Media-Plattformen ein wenig eingeschränkt wird. Zum anderen gibt es auch Apps explizit fürs Social Detoxing wie QualityTime, Menthal oder Offtime, mit denen einem die verbrachte Zeit und Art der Aktivität am Ende gezeigt wird. Dadurch soll einem bewusst gemacht werden, wie viel Zeit man in Social Media verbringt und einen zu Selbstreflexion führen (Hummel, 2017). Die Apps kosten jedoch und ihre Erfolgsgarantie ist spekulativ.
Weitere Tipps und Hinweise kann man auf der Webseite der Techniker Krankenkasse finden. Des Weiteren gibt es zahlreiche Artikel mit vielen weiteren Tipps zum Social Detoxing auf der Süddeutschen und Focus.
Quellen und weiterführende Informationen
Hamberger, B. (2023). Digital Detox – einfach mal abschalten. Die Techniker. https://www.tk.de/techniker/magazin/digitale-gesundheit/digital-detox-tipps-2055434?tkcm=ab
Hummel, T. (2017, 28. November). Sieben Tipps zur digitalen Entgiftung. Süddeutsche.de. https://www.sueddeutsche.de/leben/digital-detox-sieben-tipps-zur-digitalen-entgiftung-1.3754567
Ins Netz gehen (o. D.). Digital Detox für die ganze Familie. ins-netz-gehen.info https://www.ins-netz-gehen.info/eltern/beratung-und-informationen-zur-mediennutzung/digital-detox-fuer-familien/
Neutsch, J. (2023, 20. September). Social Media Detox: So funktioniert die digitale Auszeit. FOCUS.de. https://praxistipps.focus.de/social-media-detox-so-funktioniert-die-digitale-auszeit_130122
Wannenmacher, T. (2023, 1. Mai). Guide zum Digital Detox für Kinder und Jugendliche. Mimikama. https://www.mimikama.org/guide-digital-detox-kinder-und-jugendliche/