Hörmedium des Monats September 2020
Peter Wohlleben
Weißt du, wo die Tiere wohnen?
Eine Entdeckungsreise durch Wiese und Wald
Gelesen von Hans Löw
Einleitung
Die Natur steckt voller faszinierender Überraschungen. Tiere lassen sich nämlich nicht nur im Zoo beobachten, sie leben überall. In „Weißt du, wo die Tiere wohnen? – Eine Entdeckungsreise durch Wiese und Wald“ von Peter Wohlleben geht es um die spannende, verborgene, gefährliche und lustige Welt der Tiere.
In anschaulicher, verständlicher und unterhaltsamer Weise teilt Peter Wohlleben nicht nur sein Fachwissen, sondern berichtet auch von eigenen Erfahrungen sowie über faszinierende Fakten. Außerdem animiert das Hörmedium zum eigenen Forschen, Entdecken und aktiv werden. Dadurch entsteht ein Hörbuch zum Staunen, Erleben und Ausprobieren, mit einem ganz besonderen Blick darauf, achtsam mit Tieren und der Umwelt umzugehen.
Zur Produktion und zum Einsatz im Unterricht und für zuhause
Das Hörbuch „Weißt du, wo die Tiere wohnen? Eine Entdeckungsreise durch Wiese und Wald“ basiert auf dem gleichnamigen Buch von Bestsellerautor Peter Wohlleben und eignet sich für Kinder ab sechs Jahren. Gesprochen wird die Hörproduktion von Hans Löw, der die Zuhörer*innen mit seiner angenehmen und beruhigenden Stimme mit auf eine Reise in die Tierwelt nimmt.
Außerdem können durch die Verwendung zahlreicher authentischer Geräusche beim Zuhören Bilder im Kopf entstehen. Die im Hörmedium angesprochenen Orte lassen einen in die Klangwelten der Natur eintauchen, wie zum Beispiel Bachplätschern, Vogelzwitschern und das Rauschen der Bäume.
Dabei werden unter anderem Themen angesprochen, wie zum Beispiel Tiere (hauptsächlich heimische Tiere), Gefahren für Tiere, Tierschutz, Verhalten und Gefühle der Tiere, Lebensräume der Tiere.
Gleichzeitig werden die Themen oftmals in Beziehung zu dem Alltagsleben der Menschen gesetzt. Zusätzlich werden durch kleine Experimente die Neugierde und der Forschergeist geweckt. Die Sachgeschichte enthält spannendes Hintergrundwissen, welches kindgerecht und ansprechend verpackt ist.
Das Hörmedium ist in sich abgeschlossen und die Titel sind zwischen einer und vier Minuten lang.
Titelliste
CD 1
Titel 1-5: Tiere in der Nähe beobachten 0:57, 3:00, 2:58, 3,16, 3:06
Titel 6-10: Wo Tiere wohnen 0:20, 3:19, 2:59, 3:09
Titel 11-15: Was Tiere fressen 0:21, 3:14, 3:32, 2:52, 3:33
Titel 16-20: Die Sprache der Tiere 0:22, 3:22, 3:05, 3:02, 2:48
Titel 21-25: Auch Tiere fangen klein an 0:25, 3:20, 3:15, 3:28, 3:07
CD 2
Titel 1-5: Wie Tierkinder groß werden 0:25, 3:11, 3:28, 3:23, 3:03
Titel 6-9: Was Tiere fühlen 0:21, 3:20, 3:20, 3:18
Titel 10-14: Zusammen leben, wenn es schwer wird 0:24, 3:18, 3:05, 3:31, 3:15
Titel 15-19: Tiere und das Wetter 0:21, 3:21, 3:12, 3:17, 2:58
Titel 20-28: Tiere in Gefahr 2:58, 0:22, 3:15, 3:24, 3:29, 3:42, 0:22, 3:11, 3:16, 4:11
Gesamtlänge: 150 Minuten
Ideen zur Umsetzung
Die folgenden Ideen zur Umsetzung eignen sich für Kinder ab sechs Jahren. Die unten aufgeführten Methoden fördern die Recherchekompetenz, die intensive Auseinandersetzung mit der Natur und der eigenen Umwelt, die Sprachbildung, den Austausch über die (eigene) Sinneswahrnehmung und das kreative Entdecken und Austesten von Geräuschen. Zudem lernen die Kinder, sich mit unterschiedlichen Tierarten zu befassen.
Durch die vielen Hintergrundgeräusche werden das Zuhören und die auditive Aufmerksamkeit gestärkt. Darüber hinaus werden die Kinder dazu motiviert, Aspekte aus dem Hörmedium nachzumachen und sich dadurch fantasievoll mit der Sachgeschichte auseinanderzusetzen. Weitere Anmerkungen finden sich bei den einzelnen Methoden.
Die Methoden eignen sich für zuhause, den regulären Unterricht oder den Einsatz in Hörclubs und Bibliotheken.
Durch die thematische Unterteilung der Hörbuch-Themen bietet es sich an, einzelne Themen herauszugreifen und die passenden Passagen dazu anzuhören. Die Hintergrundgeräusche fördern die Zuordnung von Geräuschen zu Orten und Situationen, sensibilisieren für die akustische Gestaltung von Hörmedien, schärfen den Hörsinn und fördern das Hörverstehen. Außerdem erwerben die Kinder durch die Auseinandersetzung mit verschiedenen Aufnahmetechniken Medienkompetenz.
Die Zuhörer*innen werden dazu angeregt, die im Hörmedium genannten Orte zu besuchen und mit allen Sinnen zu erkunden. Nicht zu vernachlässigen ist, dass die Kinder auch lernen, sich selbst ein Thema auszusuchen, sich eigenhändig Informationen zu beschaffen, sich damit auseinanderzusetzen und anderen die Informationen zu vermitteln. Das Hörmedium enthält spannendes Hintergrundwissen sowie viele Tipps, wie Tiere in der Natur geschützt werden können.
Weiterdenken
In dieser Kategorie finden Sie Methoden, die den Kindern dabei helfen sollen, sich mit einem Thema intensiver auseinanderzusetzen und dieses auf unterschiedliche Art und Weise aufzubereiten. Empfohlen wird die Kategorie aufgrund des Internet-Einsatzes, des Wortschatzes und der vorausgesetzten Allgemeinbildung vorwiegend ab der dritten Klasse.
Weiterdenken: Tiere
Hört euch das Hörmedium in Ruhe an. Findet ihr alle Tiere, die darin vorkommen? Einigt euch auf euer Lieblingstier. Sucht nach Informationen zu den folgenden Fragen und stellt sie euch gegenseitig vor.
- Welche anderen Tierarten derselben Gattung gibt es?
- Wie unterscheiden sie sich im Verhalten?
- Wie klingen die Tiere und wie verschieden hören sich ihre Laute an?
Tipp: Recherchiert über angesprochene Tiere (Verhalten, Aussehen, etc.) oder über euer Lieblingstier und erstellt Steckbriefe, welche Tiere gibt es in den unterschiedlichen Jahreszeiten gibt.
Weiterdenken: Allgemein
Anmerkung für Betreuer*in: Suchen Sie sich ein bestimmtes Thema heraus, welches im Hörmedium vorkommt.
Bei dieser Methode sollt ihr eine Recherche oder ein Brainstorming zu einem bestimmten Thema im Hörmedium durchführen. Dabei sollt ihr verschiedene Fragen durch die Recherche beantworten.
- Sammelt Bilder, Hörspiele oder auch Lesungen zu eurem Thema oder eurer Person. Dafür können Bilder aus Zeitschriften geschnitten oder Bilder aus dem Internet heruntergeladen werden. Daraus kann beispielsweise ein Plakat gestaltet werden.
- Sucht nach weiteren Informationen zu diesem Thema (zum Beispiel im Internet) und stellt sie euch gegenseitig vor. Gestaltet ein Plakat, Handout oder einen Vortrag dazu.
Tipp: Greift euch einige Abschnitte des Hörmediums heraus und hört sie erneut an (zum Beispiel „Die Nahrung der Tiere“ oder „Tiere in Gefahr“). Sammelt alle Gefahren für Tiere, die im Hörbuch angesprochen werden. Schaut euch den Lebenslauf der einzelnen Tiere genauer an. Recherchiert über ein im Hörmedium vorkommendes Thema und stellt es den anderen vor. Überlegt euch, wie und wo ihr den Tieren gemeinsam helfen könnt (zum Beispiel durch Müllsammeln, Insektenhotel, Naturschutzverein besuchen, etc.). Züchtet eure eigenen Tiere im Glas und beobachtet diese
Weiterdenken und Ausprobieren
In dieser Kategorie finden Sie Methoden, die den Kindern dabei helfen sollen, sich mit einem Thema intensiver auseinanderzusetzen und dabei Aktionen auszuprobieren und durchzuführen. Empfohlen wird die Kategorie vorwiegend ab dem Kindergartenalter.
Weiterdenken und Ausprobieren: Allgemein
Überlegt gemeinsam:
- Wie könnt ihr bei einem bestimmten Thema im Hörmedium helfen? Gibt es dazu vor Ort Einrichtungen, an die ihr euch wenden könnt? Zum Beispiel könnte man im Altersheim vorsingen oder Tiere im Tierheim betreuen.
- Besucht eine Stadt oder einen Ort, welche/r im Hörmedium erwähnt wird. Gibt es dort ein Museum, wo ihr mehr darüber erfahren könnt?
- In eurem Hörmedium werden bestimmte verschiedene Orte und Landschaften beschrieben. Sucht einen dieser Orte auf und erkundet diesen. Dabei soll der Ort mit allen Sinnen aufgenommen werden. Stellt euch Fragen wie:
- Wie riecht es hier?
- Was klingt es hier? Was könnt ihr hier hören, welche Unterschiede zu eurem Zuhause gibt es?
- Was könnt ihr anfassen und wie fühlt es sich an?
Tipp: Geht auf Entdeckungsreise in den Wald, in den Park oder in euren eigenen Garten. Beobachtet die Tiere in ihrer Nähe und tauscht euch über die Erlebnisse aus. Was habt ihr schon mal im Wald/Park/Garten erlebt? Welche Geräusche hört ihr? Was riecht ihr dort? Berührt eine Pflanze. Was fühlt ihr? Nehmt eine Hand voll Erde und untersucht sie mit einer Lupe.
Weiterdenken und Ausprobieren: Tiere
In eurem Hörmedium habt ihr bestimmt verschiedene Tiere erkannt.
- Könnt ihr die Tiere benennen? Hören sie sich anders an als in der Realität?
- Sammelt alle vorkommenden Tierlaute und versucht, sie nachzumachen.
- Sucht im Internet oder in Geräuschesammlungen nach weiteren Aufnahmen von Geräuschen dieser Tiere. Haben die Geräusche einen Namen? Macht auch die neuen Tierlaute nach.
Tipp: Macht die einzelnen Tiergeräusche nach und erstellt eurer eigenes Tiergeräusche-Memory. Methode zur Förderung der auditiven Wahrnehmung mit Tierbildern: https://www.klett-kita.de/fileadmin/redaktion/Krippe/Rabbits-0-3/RAAbitsKindergarten_0bis3_Blaetterbares_PDF.pdf
Nachmachen
In dieser Kategorie finden Sie Methoden, bei denen Kinder verschiedene Aspekte des Hörmediums selbst nachmachen und ausprobieren sollen. Durch diese Methoden werden die Kinder kreativ angeregt und zum aufmerksamen und reflektierten Zuhören motiviert. Empfohlen wird die Kategorie vorwiegend ab dem Kindergartenalter.
Nachmachen: Tiere
Schlüpft in die Rolle eines oder mehrerer im Hörmedium vorkommender Tiere:
- Wie verhält es sich? Wie läuft es, rennt es, hält es sich? Gibt es bestimmte Geräusche, die dieses Tier kennzeichnen?
- Wählt eine Szene aus dem Hörmedium aus und versetzt euch in die Perspektive der Tiere:
- Wie verhalten sie sich in der Szene und wieso?
- Was seht ihr durch die neue Perspektive und was verändert sich?
- Sammelt alle im Hörspiel vorkommenden Tiergeräusche und haltet damit ein Tierkonzert ab.
- Welches Lied möchtet ihr aufführen?
- Wer übernimmt welche Stimmen und Tonlagen?
- Wer dirigiert euer Konzert?
Tauscht dabei auch mal die Rollen.
Tipp: Haltet eurer eigenes Tierkonzert ab. Diskutiert darüber, ob Tiere Gefühle haben können.
Nachmachen: Geräusche
Anmerkungen für Betreuer*in: Geräusche mit der eigenen Stimme oder auch mit Klangerzeugern nachzuahmen macht Spaß und unterstützt Kinder in ihrer Mundmotorik und Sprachentwicklung. Auch Konsonanten haben viele Geräuschanteile. Geräuschübungen können in den pädagogischen Alltag ab dem Kindergartenalter ohne besondere Vorerfahrungen integriert werden.
In jedem Hörmedium wimmelt es nur so von interessanten Geräuschen:
- Überlegt euch verschiedene Geräusche, die ihr einander vormachen könnt. Versucht, wie bei einem Geräuschrätsel, die Geräusche der anderen zu erraten.
- Erkundet Geräusche in der Kita, Schule oder auch zuhause und lernt diese kennen. Könnt ihr sie mit Klangerzeugern oder der eigenen Stimme imitieren?
- Erzeugt Geräusche mit verschiedenen Materialien: Zerreißt, zerknüllt oder knetet zum Beispiel Papier oder Alufolie. Ebenfalls könnt ihr Stifte aneinanderschlagen oder mit den Fingern auf Gegenstände trommeln. Selbst mit der eigenen Stimme lassen sich viele Geräusche nachmachen.
Tipp: Versucht die Naturgeräusche mit Instrumenten, eurer Stimme, Alltagsgegenständen, etc. nachzumachen (zum Beispiel Bachrauschen, Vogelgezwitscher, Baumrauschen, Walgesang, Gewitter etc.)
Gedankenaustausch
In dieser Kategorie finden Sie Methoden, die die Kinder zum Diskutieren anregen sollen. Dabei gibt es verschiedene Ansätze, wie ein Gedankenaustausch stattfinden kann. Die Kinder sollen dadurch lernen, sich mit Themen kritisch auseinanderzusetzen, ihre Meinung zu äußern und mit der Meinung anderer umzugehen. Aufgrund der Themenvielfalt kann diese Kategorie ab dem Kindergartenalter eingesetzt werden.
Gedankenaustausch: Tiere
Im Hörmedium spielen verschiedene Tiere eine Rolle:
- Sammelt alle Tiere, die im Hörmedium vorkommen.
- Was sind eure Erfahrungen mit den im Hörmedium erwähnten Tieren? Besitzt ihr ein solches Tier?
- Kennt ihr verschiedene Redensarten oder Sprichwörter, die sich auf Tiere beziehen? Zum Beispiel “da wird ja der Hund in der Pfanne verrückt” oder “schlau wie ein Fuchs sein”. Ergänzend könnt ihr darüber diskutieren, wie solche Sprichwörter entstanden sein könnten.
Tipp: Sammelt lustige Namen der Tiere, die euch gut gefallen (z.B. Gewitterkäfer) und denkt euch neue Tiernamen aus. Habt ihr euch schon mal auf Tierspurensuche begeben?
Fazit
Auch wenn das Hörbuch für die allerkleinsten Zuhörer vielleicht zu lange ist, so weiß es doch durch seine gute Strukturierung zu begeistern und lädt dazu ein, sich in Etappen mit der heimischen Flora und Fauna zu beschäftigen. Durch die gezielte Verwendung von Tierlauten und anderen Hintergrundgeräuschen wird ein gutes Bild davon geschaffen, was in unserer Umgebung alles herumkrabbelt, klettert, gleitet, geht, schwimmt und fliegt.
Bonus
- Materialien für Multiplikator*innen für Waldexpeditionen: https://www.oekoprojekt-mobilspiel.de/download.php?file=download/download_65/1701_Leit_Boden.pdf
- Aktionsideen im Wald z.B. Kindergedichte, Schnitzeljagd etc.: https://www.vorlesetag.de/uploads/media/Anschlussaktionen_Natur_und_Umwelt.pdf
- Verschiedene Anregungen, um mit den Kindern spielerisch den Wald zu entdecken: https://www.hannover.de/content/download/230117/3564949/file/Walderkundungen.pdf
Kindgerechte Informationsseiten zu Tieren (Deutschland, weltweit, Lebensraum Wald):
- https://www.blinde-kuh.de/catalog/bereich-haustiere.html
- https://www.geo.de/geolino/tierlexikon
- https://www.kindernetz.de/oli/tierlexikon/sammlungen/waldtiere/-/id=236030/nid=236030/did=111124/decllm/index.html
- https://naturdetektive.bfn.de/lexikon/lebensraeume/land/lebensraum-wald.html
Hörprobe auf der Verlagsseite: https://www.oetinger.de/buch/weisst-du-wo-die-tiere-wohnen/9783837311198
Angaben zur Produktion
Für Kinder ab sechs Jahren
Autorisierte Lesefassung
Erscheinungsdatum: 23.09.2019
Sprecher: Hans Löw
Autor: Peter Wohlleben
Illustration: Dagmar Herrmann
Regie: Helena Thiemann
Bibliographische Angaben
Zwei Audio-CDs
„Weißt du, wo die Tiere wohnen? – Eine Entdeckungsreise durch Wiese und Wald“
Dauer: 53 Tracks, 150 Minuten
Verlag: Oetinger Media GmbH
ISBN: 978-3-8373-1119-8
Preis: 15,00 €
Das „Hörmedium des Monats“ erscheint ebenfalls beim Institut für angewandte Kindermedienforschung (IfaK) der Hochschule der Medien, Stuttgart
Zusammenfassung und didaktische Anregungen: Kerstin Gampe, Theresa Jakob, Sarah Miehle, Lucia Mutschler, Alexandra Schenk, Milena Singer
Redaktion: Volker Bernius (Fachbeirat Stiftung Zuhören), www.stiftung-zuhoeren.de