Musikalische Kindermedien

Sprache, Rhythmus und Musik haben bereits seit dem Kleinkind-Alter einen großen Einfluss auf Kinder, deren Entwicklung und den Alltag. Schon die Kleinsten möchten vorgelesen bekommen und mit den Eltern Kinderlieder singen oder hören. In allen Altersgruppen sind Hörbücher und Podcasts sehr beliebt, aber auch das reine Musikhören nimmt immer mehr an Bedeutung zu. Laut der KIM- und JIM-Studie von 2018 hören 30 Prozent der Sechs- bis Dreizehnjährigen täglich Musik, bei den 12- bis 19-Jährigen sind es sogar 84 Prozent. Das Interesse an Musik steigt also, je älter Kinder werden.
Gerade am Anfang, wenn das Interesse an Musik wächst, sollten Eltern ein paar Dinge zum Thema Musikhören beachten: Auf vielen Smartphones oder Tablets gibt es die Möglichkeit, gewisse Vorkehrungen zu treffen, um Kinder und Jugendliche zu schützen. So kann gewährleistet werden, dass nur Musik konsumiert werden kann, welche kind- bzw. jugendgerecht ist und beispielsweise keine gewalttätige Sprache beinhaltet. Hier sind vor allem auch die Eltern gefordert, stets im Blick zu haben, was genau ihre Kinder sich anhören – im Gespräch zu bleiben, ist hier ein großer Vorteil. Auch auf die Lautstärke, in der die Musik abgespielt wird, sollte geachtet werden, um gesundheitliche Schäden zu vermeiden.
Das IfaK möchte interessierten Eltern drei Musik-Apps vorstellen, die wir als besonders empfehlenswert für Kinder halten: Die WDR Klangkiste, die Tongo Musik-App und BandDings:
1. WDR Klangkiste
In der „WDR Klangkiste“ können Kinder bereits im Grundschulalter mit Klängen experimentieren. Die Website lässt sich, bei ausreichend WLAN, online nutzen, ohne dass eine App heruntergeladen muss. Anhand kurzer Videos können vom WDR produzierte Musikstücke bzw. Auftritte, wie etwa des WDR Sinfonieorchesters oder des WDR Rundfunkchors, allein oder zu mehreren spielerisch erkundet werden.
2. Tongo Musik App
Die „Tongo Musik App“ ist besonders für Kleinkinder ab ca. drei Jahren geeignet. Die Inhalte und Gestaltungen erinnern an ein Bilderbuch und könnten für ältere Kinder daher etwas langweilig sein. Wie in einem Bilderbuch gibt es verschiedene Kapitel, die verschiedene Klänge und interaktive Animationen beinhalten. Die Kinder können die App mit den Fingern erkunden und so zum Beispiel einige klassische, bekannte Musikbeispiele erkunden. Die Tongo Musik App ist auf das reine Ansehen bzw. Anhören ausgerichtet, wer selbst musikalisch aktiv werden will, sollte lieber eine andere App nutzen.
3. BandDings
„BandDings“ ist für Kinder von vier bis neun Jahren ausgelegt und eignet sich so beispielsweise sehr für Grundschüler*innen oder etwa die Nachmittagsbetreuung an Grundschulen. Hauptfigur der App ist das Walross Rose. Die Kinder können mit ihr und anderen Tieren eine eigene Band zusammenstellen, die sich in unterschiedlichen Terrains wie etwa einem Dschungel oder der Großstadt befinden. Wurden fünf Musiker ausgesucht, gibt die Band ein großes Abschlusskonzert mit Raketen und der Möglichkeit zur musikalischen Improvisation. Wiedererkennungswert haben hier vor allem die gespielten Lieder, wie „Alle Vögel sind schon da“ und Ähnliche. Das Besondere an der App ist, dass die einzelnen Bandmitglieder sehr unterschiedlich musizieren und so beispielsweise auch schräge Klänge ertönen. Dies fordert Entscheidungen heraus, welche die Kinder für „ihre“ Band treffen müssen.
Quellenangaben und weiterführende Informationen:
Schau hin (o.J.): Hier spielt die Musik! Kinder und Hörmedien.
URL: https://www.schau-hin.info/grundlagen/kinder-und-hoermedien-hier-spielt-die-musik. (21.06.2020)
WDR (o.J.): WDR Klangkiste.
URL: https://klangkiste.wdr.de/#/ (21.06.2020)
Firstconcert Productions GmbH (o.J.): Tongo Musik App.
URL:http://firstconcert.com/de/tongo-musik/ (21.06.2020)
doDings GbR (o.J.): BandDings.
URL:http://www.banddings.de/ (21.06.2020)
Bildquellen:
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