Kinder und Tiere: Warum Kinder den Umgang mit Tieren brauchen
Schon Kleinkinder zeigen deutlich mehr Interesse an Tieren und geben diesen mehr Aufmerksamkeit als Gegenständen. Menschen sind von Natur aus biophil, sehen sich als verbunden mit allem Lebendigen, der Natur und den Tieren, und suchen deren Nähe. Die Gemeinschaft mit Tieren kann sich auf vielfältige Weise positiv auswirken, gerade bei Kindern.
Kinder und Tiere: Warum Kinder den Umgang mit Tieren brauchen
Schon Kleinkinder zeigen deutlich mehr Interesse an Tieren und geben diesen mehr Aufmerksamkeit als Gegenständen. Menschen sind von Natur aus biophil, sehen sich als verbunden mit allem Lebendigen, der Natur und den Tieren, und suchen deren Nähe. Die Gemeinschaft mit Tieren kann sich auf vielfältige Weise positiv auswirken, gerade bei Kindern.
Wie sich der Umgang mit Tieren positiv auf Kinder auswirkt
Zahlreiche Studien und Forschungen zeigen, dass die Gegenwart von Tieren und die Interaktion mit diesen positive Effekte hervorruft. Kinder haben eine erhöhte Aufmerksamkeit, wenn Tiere anwesend sind. Beispielsweise schenken sie ihrer Lehrkraft mehr Aufmerksamkeit, wenn diese einen Schulhund dabei hat. Zudem fällt es den Kindern leichter, Vertrauen zu der Person mit einem freundlichen Tier (wie einem Hund) zu fassen.
Tiere können ebenso negative Emotionen bei Kindern verringern. Hunde können Depressivität reduzieren und die Stimmung von Personen verbessern. Auch Angst vor unangenehmen Situationen wird bei der Interaktion mit Tieren reduziert. Die Reduktion von Stress ist einer der maßgeblichen Effekte beim Umgang mit Tieren. Je mehr Körperkontakt mit dem Tier, etwa durch Streicheln, desto größer der Effekt. Ebenfalls senken sich Blutdruck und Herzfrequenz.
Kinder sind also entspannter in der Gegenwart eines Tieres, vor allem bei Hunden. Bei der Anwesenheit eines Schulhundes fällt ihnen das Konzentrieren auf Aufgaben leichter, sie handeln weniger aggressiv, integrieren sich besser und gehen sozial kompetenter miteinander um. Daher eignen sich Tiere gut für therapeutische Zwecke, zum Beispiel in der Ergotherapie, Logopädie, Psychotherapie oder Sonderpädagogik.
Warum ein Haustier Ihrem Kind gut tut
Noch mehr profitieren Kinder von Tieren, wenn sie gemeinsam mit ihnen aufwachsen. Kinder können zu einem Haustier eine Beziehung aufbauen, die sie so zu Erwachsenen oder anderen Kindern nicht haben können. Tiere haben keine Vorurteile, keine Erwartungen an das Kind. Es ist ihnen egal, wie das Kind aussieht, welche Noten es schreibt, was es gut und nicht gut kann. Ein Haustier freut sich einfach, gestreichelt und gekrault zu werden. Das Kind kann ihm alles erzählen, ohne Angst zu haben, dass es verurteilt wird oder Geheimnisse weitergesagt werden. Wenn das Kind Trost braucht, kann es sich gerade bei einem Hund auf seine Zuneigung und bedingungslose Liebe verlassen.
Kinder lernen durch Haustiere ebenfalls wichtige Fähigkeiten fürs Leben. An der Reaktion ihres Tieres merken Kinder, dass sie nicht alles mit ihm machen können und wie sie seine Körpersprache deuten müssen. Das schult Einfühlungsvermögen, Empathie und Rücksichtnahme, was auch für menschliche Beziehungen enorm wichtig ist. Zudem übernehmen Kinder Verantwortung für ihre Haustiere und erziehen sie mit. Sie lernen, dass sie auch mal Nein sagen dürfen und wie sie sich dabei gegenüber dem Tier durchsetzen können. Das stärkt das Selbstbewusstsein.
Ein Haustier wirkt sich auch vorteilhaft auf die körperliche Gesundheit aus. Besonders Hunde- und Katzenbesitzer sind durchschnittlich gesünder und fitter. Gerade Hunde brauchen viel Bewegung und Auslauf. So kommen Kinder automatisch mehr in die Natur und bewegen sich zusammen mit dem Vierbeiner.
Wichtig ist bei allem jedoch zu beachten, dass Kinder niemals die volle Verantwortung für ein Haustier übernehmen können. Auch wenn das Kind verspricht, sich um das Tier zu kümmern, braucht es die Hilfe, Anleitung und Unterstützung seiner Eltern. Sie sind letztlich dafür verantwortlich, dass das Tier gut behandelt und artgerecht versorgt wird.
Auch ohne Haustier den Kontakt mit Tieren suchen
Wenn es der Familie nicht möglich ist, ein eigenes Haustier zu halten, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, trotzdem den Kontakt zu Tieren zu ermöglichen. Es gibt Vereine, die Kindergärten und Klassen mit Schulhunden oder anderen Tieren besuchen. Außerdem können Kinder das lokale Tierheim besuchen und mit den Hunden Gassigehen. Kinder können Freunde mit Haustieren besuchen und sich um diese kümmern, wenn die Freunde mal wegfahren. Im Streichelzoo können Kinder verschiedenen Tieren hautnah begegnen. Und beim Urlaub auf dem Bauernhof leben Kinder gleich mehrere Tage mit verschiedenen Tieren zusammen.
Quellen und weiterführende Informationen
AOK Gesundheitsmagazin (2020): Warum ein Haustier Ihren Kindern und Ihrer Familie guttut. https://www.aok.de/pk/magazin/familie/eltern/warum-kinder-haustiere-haben-sollten/ .(22.07.2024)
Beetz, A. (2012): Kinder und Tiere – eine Beziehung mit positiver Wirkung. https://www.erzieherin.de/files/paedagogischepraxis/fK_0512_Art_Beetz.pdf . (22.07.2024)
dm-drogerie markt (o.D.): Kinder und Tiere: Eine gute Kombination? https://www.dm.at/inspiration-und-beratung/baby-und-kind/familienleben-alltagstipps/kinder-brauchen-tiere-373764 . (22.07.2024)
Müller, D. (2018): Die Bedeutung von Tieren für Kinder: Echte Freundschaft. https://www.herder.de/kizz/hefte/archiv/2018/5-2018/echte-freundschaft/ . (22.07.2024)