Die zauberhafte Geschichte des Weihnachtsfestes
Weihnachten ist in vielen Familien mit gleichbleibenden Ritualen und Traditionen verbunden. Oft steht schon fest, wie der Weihnachtsbaum geschmückt wird, welche Lieder gesungen werden und welche festliche Mahlzeit serviert wird.
Weihnachtskarten, Mistel, Weihnachtsmärkte oder auch geröstete Kastanien sorgen für warme Gefühle rund um die Festtage. Doch Weihnachten war nicht immer so – es entwickelte sich über 2000 Jahre hinweg, bis zu dem, was es heute ist. Erst ab dem frühen vierten Jahrhundert gibt es Belege, dass die Christen die Geburt Jesu feierten. Zu beachten ist jedoch, dass Weihnachten zunächst im Frühjahr gefeiert wurde. Da Christus im Frühjahr gestorben ist, gedachte man zu dieser Zeit auch seiner Geburt, denn in der Bibel gibt es hierzu keinerlei Anhaltspunkte.
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In Rom folgte schließlich der Wendepunkt, da die Christen dort erstmals nicht mehr zu Beginn des Jahres, sondern mitten im Winter, am 25. Dezember an Jesu Geburt erinnerten. Im römischen Imperium wurde an diesem Tag das Fest des unbesiegbaren Sonnengottes gefeiert, doch die Christen wollten Jesus Christus als das wahre und eigentlich standhafte Licht ehren und in den Vordergrund rücken. Da die Römer den 25. Dezember bereits als Feiertag kannten, musste der Termin „nur“ noch mit neuen christlichen Inhalten gefüllt werden. Als kirchlicher Feiertag ist der 25. Dezember seit 336 in Rom belegt.
Schnell verbreitete sich das Fest in ganz Europa. Gerade im nördlichen Teil Europas passt das Weihnachtsfest bis heute zu der Lichtsymbolik: Mitten im Winter, in einer kalten und dunklen Jahreszeit, in welcher die Tage kürzer und Nächte länger werden, wird das Fest des Lichtes gefeiert. In Deutschland selbst kam das Weihnachtsfest erst weitere drei Jahrhunderte später an. An dieser Definition des Weihnachtsfestes wird bis heute festgehalten, denn auch jetzt spielen Kerzen, Lichter und Leuchten eine große Rolle im Brauchtum und den Traditionen.
Nun ist also klar, woher die Feier der weißen Weihnacht stammt, doch seit wann schmücken wir Menschen eigentlich Weihnachtsbäume?
Bereits in der Antike schmückten die Menschen ihre Häuser mit Zweigen, um dem Jahreswechsel zu gedenken. Außerdem wurde in der Kirche auch an Weihnachten die Erschaffung des Menschen gefeiert und laut Bibel stammt das Paradies aus dem „Baum der Erkenntnis“. Die Geschichte stellte man im Mittelalter im Zuge eines Theaters nach, wodurch es möglich ist, dass der Christbaum auch hier seine Wurzeln hat. Ein Kupferstich aus dem Jahre 1509, lässt jedoch das Bild entstehen, dass es da schon zum Brauchtum gehörte, einen Weihnachtsbaum zu schmücken. Auf dem Kunstwerk von Lucas Cranach ist nämlich ein geschmückter Weihnachtsbaum zu sehen.
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Im 19. Jahrhundert kam dieser Brauch ins Rollen und verbreitete sich rasch von Deutschland über Österreich in weitere Länder und Kontinente. Zu Beginn besaßen nur die wohlhabenden Familien einen solchen Christbaum, doch bald wurde er auch in ärmeren Familien zur Tradition. Heutzutage finden sich geschmückte Weihnachtsbäume weltweit wieder.
Des Weiteren ist Weihnachten heutzutage auch nicht ohne Geschenke vorstellbar. Verbreitet ist die Bescherung am Abend des 24. Dezember, obwohl Weihnachten selbst erst einen Tag später gefeiert wird. Doch der Ursprung unterliegt etwas anderem. Früher beschenkten sich die Personen am 6. Dezember, dem Nikolaustag. Dies beruht auf einer Sage, dass ein armer Mann seine drei Töchter verheiraten wollte, da er nicht mehr für sie sorgen konnte. In einer Nacht in der Bischofsstadt ist der heilige Bischof in das Haus des Mannes geschlichen und hinterließ drei Äpfel aus purem Gold. Als Erinnerung und Gedenktag an diese Tat entstand der Festtag des heiligen Nikolaus. Später wurde die Bescherung dann auf Weihnachten verschoben.
Wie Weihnachten jetzt genau gefeiert wird, hängt von jeder Familie selbst ab. Ob mit Tradition oder ohne, ob mit Weihnachtsbaum oder doch lieber mit Mistel, das Weihnachtsfest unterscheidet sich von Land zu Land, von Kontinent zu Kontinent und von Haustür zu Haustür. Doch eines ist immer gleichbleibend: In der kalten Jahreszeit kann ein klein wenig Licht, Freude und Zauber niemandem schaden.
Auch in den Kindermedienwelten lassen sich einige Exponate aus der Weihnachtszeit finden. Beispielsweise befindet sich ein musikalisches Märchenhörspiel des Herstellers Poly von 1972 zum Thema „Wie Putzi mit ihren Freunden Weihnachten feierte“ in der Sammlung. Darüber hinaus ist auch eine digital restaurierte CD mit Originalaufnahmen der Schellackplatten-Ära aus dem Jahre 2000 zu entdecken, oder auch eine CD-ROM mit 24 Computerspielen für die Adventszeit. Statt durch Schokolade soll das Warten auf Weihnachten jeden Tag durch ein Computerspiel versüßt werden.
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Quellen und weiterführende Informationen
Bögle, B. (2020): Die Geschichte des Weihnachtsfestes: Ursprung, Hintergrund und Brauchtum. https://www.firstlife.de/die-geschichte-von-weihnachten-frueher-und-heute-ursprung-hintergrund-brauchtum/. (30.11.2021)
Power-Artikel.de (o. D.): Die historische Entwicklung von Weihnachten. http://www.power-artikel.de/die-historische-entwicklung-von-weihnachten_9529.html. (30.11.2021)
Wikipedia (o. D.): Weihnachten. https://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachten. (30.11.2021)
Bildquellen:
Vorschaubild: Photo by Rodion Kutsaev on Unsplash
URL: https://unsplash.com/photos/ySNkCkdKyTY
Abbildung 1: CD-ROM Adventskalender. 24 Spiele & Geschichten aus der Sammlung “Kindermedienwelten” URL: https://kindermedienwelten.de/katalog/cd-rom-adventskalender-24-spiele-geschichten
Abbildung 2: Zauber der Weihnacht: Weihnachten auf Schellack 1911-1938 aus der Sammlung “Kindermedienwelten” URL: https://kindermedienwelten.de/
Abbildung 3: Putzi, das abenteuerlustige Eichhörnchen: Wie Putzi mit ihren Freunden Weihnachten feierte (3. Folge) aus der Sammlung “Kindermedienwelten” URL: https://kindermedienwelten.de/