Wer bei MINT an etwas anderes als Pfefferminzpastillen denkt, ist schon einmal auf der richtigen Fährte. Doch genauso frisch und scharf (zumindest geistig schärfend) sollten auch Inhalte der MINT-Bildung sein.

Was ist MINT-Bildung?

Der Begriff MINT ist ein Akronym und setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Disziplinen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zusammen. Diese vier Fachgebiete sind elementare Bestandteile des Schulunterrichts, jedoch können und sollten MINT-Kompetenzen in allen Etappen der Bildungskette, wie auch in der Freizeit von Kindern und Jugendlichen vermittelt werden. 

MINT-Fächer sind bei den Zehn- bis 16-Jährigen eher unbeliebt, was ein Indikator für den Fachkräftemangel im MINT-Sektor ist. Immer weniger Menschen entscheiden sich für einen Berufsweg im MINT-Bereich. Aus diesem Grund ist es wichtig, Kinder, die Spaß und Interesse an MINT-Inhalten zeigen, entsprechend zu fördern und ihre Neugierde am Forschen und Entdecken aufrechtzuerhalten. 

MINT-Aktionsplan 2.0 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

Mit dem MINT-Aktionsplan 2.0 soll der Nachwuchs in MINT-Berufen gesichert und die MINT-Bildung sowohl schulisch als auch außerschulisch gefördert werden. Zu diesem Zweck wurde eine Strategie in Form eines Fünf-Punkte-Plans für mehr MINT-Kompetenzen entwickelt. Die fünf Aktionsfelder lauten wie folgt:

• Kooperation
• Qualität
• Familien
• Forschung
• Frühstart

Der Aktionsplan dient außerdem der Vernetzung diverser Bildungsangebote im MINT-Kosmos und verbindet die Vermittlung von MINT-Kompetenzen im schulischen und außerschulischen Bereich innerhalb der gesamten Bildungskette, also vom Kindergarten bis zur Hochschule.

Zur Umsetzung dieser Strategieziele spielt die Einbindung von MINT-Inhalten in die Freizeitaktivitäten von Kindern eine wichtige Rolle.

MINT in der Freizeitgestaltung

Der Einbezug von MINT-Inhalten in die Freizeitgestaltung kann sehr vielfältig sein. Für Kinder ist es wichtig, ihre Umwelt erforschen und entdecken zu können, um beispielsweise naturwissenschaftliche Zusammenhänge zu verstehen. Kinder, die Spaß an MINT-Themen haben, sollten darin bestärkt und gefördert werden. Dadurch kann auch der Spaß an MINT-Fächern in der Schule gesteigert werden.

MINT-Experimente

MINT-Inhalte können am besten über einen forschenden Lernansatz vermittelt werden, zum Beispiel durch Experimente und praktische Aufgaben, bei denen die Kinder selbst tüfteln können.

Die Stiftung Haus der kleinen Forscher bietet eine umfangreiche Sammlung an Experimenten für Kinder im Kita- und Grundschulalter. Alle Experimente lassen sich mit alltäglichen Materialien durchführen. Viele der Experimente finden außerdem draußen statt und dienen dem Entdecken und Erkunden. Die Experimente sind zwar primär zur Durchführung im Kindergarten oder in der Schule konzipiert, können aber genauso gut als Freizeitaktivität von Kindern mit ihren Eltern durchgeführt werden. 

Auf der Website Meine Forscherwelt, die ebenfalls von Haus der kleinen Forscher betrieben wird, finden sich außerdem Experimente und kleine Projekte, die Kinder selbstständig zuhause ausprobieren können, wie zum Beispiel das Beobachten von Wurzeln oder das Reinigen von schmutzigem Wasser.

Weitere spannende Experimente bietet die Website Kids and Science. Auch hier finden MINT-interessierte Kinder und Jugendliche spannende Experimente, die sie allein oder gemeinsam mit ihren Eltern ausprobieren können. Alle Experimente lassen sich zu Hause mit Alltagsgegenständen und wenigen Zusatzmaterialien durchführen.

Eine weitere Anlaufstelle für MINT-Experimente ist das Projekt Komm, mach MINT, eine Initiative zur Förderung von Mädchen und Frauen in MINT-Berufen.

MINT-Geschichten

Auch die Beschäftigung mit Büchern und Geschichten, die MINT-Themen behandeln, kann die Kompetenzen im jeweiligen Themenfeld verbessern. Ein Beispiel hierfür ist das Erstlesebuch Das Abenteuer-Forscher-Camp von Christian Tielmann und Monika Parciac. Das Buch ist ein Projekt der Stiftung Lesen in Kooperation mit der Forscherstation des

Klaus-Tschira-Kompetenz­zentrums für frühe natur­wissen­schaft­liche Bildung. Mit dem Buch wird die Leseförderung mit der Vermittlung von naturwissenschaftlichem Wissen kombiniert. Dabei werden verschiedene Textformen mit steigendem Schwierigkeitsgrad genutzt. 

In Das Abenteuer-Forscher-Camp geht es um die drei Freunde Tom, Alina und Matti. Sie fahren zusammen ins Abenteuer-Forschercamp, um dort an einem Wettbewerb teilzunehmen. Nur wer alle drei Herausforderungen löst, gewinnt den Wettbewerb und somit auch den großen Preis. Die drei Freunde brauchen gute Ideen und Köpfchen, um die kniffligen Aufgaben, wie zum Beispiel einen Bach zu überqueren, ohne dabei nass zu werden, zu lösen.

Außerschulische MINT-Programme

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt den Ausbau und die Bündelung außerschulischer MINT-Angebote in MINT-Clustern. Aktuell sind deutschlandweit 53 MINT-Cluster in 14 Bundesländern als regionale Kooperationsprojekte aktiv. Zu den Impulsgeber*innen zählen zum Beispiel MINT-Vereine, (Schüler-)Forschungseinrichtungen, Hochschulen oder Kinder- und Jugendeinrichtungen. Die Bildungsangebote richten sich an Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 16 Jahren und reichen von Nachmittagsprogrammen, Makerspaces und Schülerlaboren bis hin zu Feriencamps rund um MINT-Themen. Eine wesentliche Aufgabe ist außerdem das gezielte Ansprechen von Mädchen und jungen Frauen, um diese für MINT-Themen zu begeistern.

Eines der Cluster ist MINT mobil. Mit dem Projekt MINT mobil – Begeisterung fördern, Ressourcen bündeln soll das Interesse an MINT-Themen gestärkt und das MINT-Fachwissen vermittelt werden. Mit spielerischen und alltagsnahen Ansätzen werden MINT-Themen pädagogisch aufbereitet und entdeckbar gemacht.

Ziel des Projekts ist es, Strukturen im ländlichen Raum auszubauen und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Junge Menschen sollen für MINT-Berufe begeistert werden. Um MINT wirklich mobil zu machen, gibt es den MINT-Bus, der ab Frühjahr 2023 kostenfreie MINT-Angebote für Kinder und Jugendliche zur Verfügung stellt und Gemeinden im Landkreis Bamberg anfährt.

Das Cluster vereint Akteur*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Bildung und Jugendarbeit unter Leitung des Landkreises Bamberg zu einem aktiven und nachhaltigen MINT-Netzwerk in der Region. Dazu gehören unter anderem die Otto-Friedrich-Universität Bamberg, der Landkreis Bamberg sowie die Initiative Sozialarbeit e.V.

Ausführliche Informationen zu MINT-Clustern in Ihrer Region finden Sie hier. 

Eine Vorstellung weiterer digitaler Angebote zur MINT-Bildung finden Sie in diesem IfaK-Beitrag.