5 Tipps für erfolgreiches Lernen
Einen sehr großen Teil ihrer Kindheit verbringen Kinder in der Schule. Leider erfahren Schüler*innen im Laufe ihrer Schullaufbahn immer noch an vielen Stellen extremen Leistungsdruck und haben Probleme damit, sich zum Lernen zu motivieren, und vor allem auch, das Gelernte nach einem Leistungsnachweis nachhaltig im Gedächtnis zu verankern. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihrem Kind dabei helfen können, das Lernen zu einer angenehmen, motivierenden und erfolgreichen Erfahrung zu machen.
Grundlegendes
Das größte Hindernis für ein angenehmes Lernerlebnis ist der enorme Noten- und Leistungsdruck, der im Großteil der deutschen Schulformen eine bedeutende Rolle spielt. Durch klar definierte Noten entwickelt sich die Aneignung von Wissen, die im frühen Kindesalter noch für Stolz und Freude gesorgt hat, zu einer Pflicht und hinterlässt bei den Schüler*innen negative Gefühle. Dabei ist es schon längst kein Geheimnis mehr, dass Lernmotivation essentiell für erfolgreiches, effektives und nachhaltiges Lernen ist.
Hierbei gilt es, zwischen zwei verschiedenen Arten von Motivation zu unterscheiden: Intrinsische Motivation bezeichnet eine Triebkraft, die von innen heraus wirkt. Das bedeutet, dass das eigene Interesse an einer Sache als Motor gilt, um sich damit zu beschäftigen, sich darüber zu informieren und in diesem Aspekt über sich hinauszuwachsen. Unter extrinsischer Motivation versteht man hingegen die Motivation durch verschiedene Arten von Gegenleistungen, die von außen kommen. Dazu zählen unter anderem Schulnoten, aber beispielsweise auch Belohnungen für eben diese Schulnoten.
In der Realität ist die Form der extrinsischen Motivation deutlich präsenter als die intrinsische, da es für Lehrkräfte unkomplizierter und zeitsparender ist, mithilfe des Systems der Schulnoten alle Schüler*innen zu bedienen. Extrinsische Motivation ist zwar ein hilfreiches Mittel, das in vielen Fällen kurzfristig schnelle Wirkung zeigt, allerdings soll ein gesundes Verhältnis zwischen den beiden Arten der Motivation gewährleistet werden. Die intrinsische Motivation spielt nämlich vor allem in Betracht eines nachhaltigen Lernerfolgs eine bedeutend größere Rolle.
Im Folgenden finden Sie einige Tipps, die Ihnen und Ihrem Kind dabei helfen, aus der lästigen und mühsamen Pflicht des Lernens ein erfreuliches und förderndes Erlebnis zu machen, an dem Ihr Kind über sich selbst hinauswachsen kann.
Tipps für erfolgreiches Lernen
- Schaffen Sie eine Wohlfühlatmosphäre: Ihr Kind muss sich körperlich und seelisch wohlfühlen, um sich entspannt und mit Freude neues Wissen anzueignen. Das beginnt bei ganz grundlegenden Dingen wie ausreichendem Schlaf, einer gesunden und ausgewogenen Ernährung und genug Bewegung im Alltag. Es geht aber auch darüber hinaus, denn ein ordentlicher und bestimmter Platz zum Arbeiten ist ebenfalls besonders wichtig. Was zusätzlich dazu hilft, sind Lernmaterialien, die Ihr Kind optisch ansprechen, da es dann automatisch lieber damit arbeitet.
- Nehmen Sie Rücksicht auf die Lern- und Arbeitsweise: Jeder Mensch lernt und arbeitet anders, das ist bei Kindern natürlich ganz genauso. Deshalb ist es wichtig, zu respektieren, dass Ihr Kind sich ausprobieren muss, wo, wie und wann es am besten lernen kann.
- Erstellen Sie gemeinsam einen Lernplan: Sobald Ihr Kind herausgefunden hat, unter welchen Umständen es am besten lernen kann, können Sie gemeinsam einen Lernplan erstellen. Das ist besonders hilfreich, um eine Struktur und einen Überblick zu schaffen. Durch das Abhaken oder Durchstreichen der erledigten Aufgaben sieht Ihr Kind sofort, was es schon erreicht hat, was für zusätzliche Motivation sorgt. Natürlich kann der Plan jederzeit nach Bedarf angepasst werden. Wichtig ist hierbei, möglichst konkrete und erreichbare Ziele zu formulieren, damit auch ein klares Ergebnis erreicht werden kann.
- Bringen Sie Schulinhalte in den Alltag ein: Um Ihrem Kind zu zeigen, dass die gelernten Inhalte nützlich sind, versuchen Sie diese geschickt – nicht zu offensichtlich – in den Alltag einzubauen. So merkt Ihr Kind sofort, wofür es das neue Wissen anwenden kann, und zusätzlich dazu festigt sich dieses durch die praktische Anwendung.
- Schaffen Sie Anreize: Erklären Sie Ihrem Kind, was es davon hat, die Inhalte zu lernen. Wenn Ihr Kind – ähnlich wie im vorherigen Tipp – merkt, was die Inhalte bringen und worauf es hinarbeiten kann, beispielsweise auf einen bestimmten Beruf, sorgt das für besonders wirksame intrinsische Motivation. Auch hier ist wieder wichtig, für innere statt äußere Anreize zu sorgen, also nicht mit Belohnungen zu arbeiten.
Neben diesen fünf Tipps ist es natürlich auch wichtig, regelmäßige Pausen einzulegen, in denen Bewegung stattfindet und andere Medien verwendet werden als die für das Lernen, und Ihr Kind oft genug für den Einsatz, den es bringt, zu loben (also nicht nur für tolle Schulnoten). Von besonders großer Bedeutung ist allerdings grundsätzlich, die Schulleistung zuhause nicht in den Fokus zu setzen und dort einen Ort der Sicherheit und der Ruhe zu schaffen, in dem auch gerne vom stressigen Schulalltag abgeschaltet werden darf.
Quellen und weiterführende Informationen
Grolimund, F./Rietzler, S. (o. D.): Lernmotivation: 10 Kurztipps. https://www.mit-kindern-lernen.ch/lernen-kinder/motivieren/104-lernmotivation-10-kurztipps. (27.01.2022)
Looks, K. (2021, 30. Mai): 10 Tipps für Eltern: So motivieren Sie Ihr Kind zum Lernen. https://www.scoyo.de/magazin/lernen/lerntipps-lernmotivation/tipps-eltern-so-motivieren-sie-ihr-kind-zum-lernen/. (27.01.2022)
Mandy (2016, 28. Juni): 10 Tipps für frustfreies Lernen mit Kindern – So können Eltern ihren Kindern helfen. https://www.rofu.de/blog/10-tipps-fuer-frustfreies-lernen/. (27.01.2022)
Wie lernen Kinder das Lernen? (2021, 20. Januar): https://www.campusnaturalis.de/magazin/wie-lernen-kinder-das-lernen-so-koennen-sie-dabei-unterstuetzen/. (27.01.2022)
Bildquellen
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