Im privaten Leben auf Nachhaltigkeit zu achten, ist gleichermaßen wichtig wie auch unter Umständen schwierig in den Alltag einzubinden. Es ist aber von großer Bedeutung, eine nachhaltige Lebensweise in das Privatleben zu integrieren und die damit verbundenen Werte und Gewohnheiten an Kinder weiterzugeben. Wie Sie das möglichst locker und wirksam schaffen, wird Ihnen im folgenden Text erklärt.

Warum überhaupt Nachhaltigkeit?

Nachhaltigkeit beschreibt einen sparsamen und schonenden Umgang mit Ressourcen, hierbei vor allem mit endlichen Ressourcen. Es soll gewährleistet werden, dass auch kommende Generationen über genügend Rohstoffe verfügen, um in Hinsicht auf die Lebensqualität keine Abstriche machen zu müssen. Nachhaltigkeit ist ebenfalls wichtig, um das Fortschreiten des Klimawandels einzudämmen und dafür zu sorgen, dass Ökosysteme so bestehen bleiben, dass alle Lebewesen weiterhin in ihrer Heimat überleben können.

Kindern Nachhaltigkeit beibringen:

Um Kindern den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen beizubringen, ist es in erster Linie sehr wichtig zu verstehen, dass Sie dabei als Vorbild funktionieren. Wenn Sie also selbst eine besonders verschwenderische und umweltschädliche Verhaltensweise an den Tag legen, wird es für Ihr Kind schwierig sein, die Wichtigkeit von Nachhaltigkeit zu erkennen und nachzuvollziehen. Natürlich ist eine vollkommen nachhaltige Lebensweise nicht für jede*n sofort zu hundert Prozent umsetzbar, aber wenn Ihr Kind bemerkt, dass Sie sich Mühe geben, wird das für Motivation sorgen.

• Nachhaltigkeit erklären: Zuerst sollten Sie Ihrem Kind beschreiben, worum es bei der Nachhaltigkeit überhaupt geht, damit es versteht, was damit erreicht werden kann. Erklären Sie, dass weder Lebensmittel noch sonstige Gegenstände verschwenderisch behandelt werden sollen, damit jeder Mensch auf der Welt genug davon haben kann, um zu überleben. Das bedeutet, dass alle, auch zukünftige Generationen, genug Essen sowie Wasser haben und ein Leben ohne Armut führen können. Außerdem darf die Umwelt nicht verschmutzt werden, damit Tiere nicht gefährdet werden und Pflanzen weiter so wachsen können, wie sie es tun.
• Natur entdecken: Damit die Kinder mit ihren eigenen Augen erkennen können, worauf Nachhaltigkeit einen Einfluss hat, ist es wichtig, ihnen die Natur zu zeigen. Bei einem Waldspaziergang können die Lebensräume von Tieren gezeigt und auch erklärt werden, dass die Bäume dafür gebraucht werden, dass wir frische Luft zum Atmen haben. Um beim Artenschutz zu helfen, können Sie auch gemeinsam mit Ihrem Kind ein Insektenhotel bauen. Wie Sie das machen können, wird in diesem Beitrag zur Freizeitbeschäftigung beschrieben.
• Essen kennenlernen: Eine ganz alltägliche Situation, in der auf Nachhaltigkeit geachtet werden kann, ist beim Essen. Es beginnt bei der Erwerbung der Nahrungsmittel und geht über den Verzehr bis hin zur Resteverwertung. Gehen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind einkaufen. Vielleicht gibt es ja in Ihrer Umgebung sogar einen Unverpackt-Laden, wodurch Sie auch noch Verpackungsmüll sparen können. Ansonsten können Sie auch einen Wochenmarkt besuchen und dort erklären, wie wichtig es ist, regionale und saisonale Lebensmittel zu kaufen und damit am besten noch Händler aus der eigenen Umgebung zu unterstützen. Beim Kochen kann Ihr Kind mithelfen und Sie können zeigen, dass es hilfreich ist, die Lebensmittel gut zu portionieren und sie damit nicht zu verschwenden. Wenn Sie sich doch einmal überschätzen und zu viel kochen, können Sie zeigen, wie Sie die Reste verwerten und noch ein weiteres Gericht daraus herstellen.
• Müll vermeiden und richtig trennen: Die Müllvermeidung beginnt, wie im vorherigen Punkt schon beschrieben wurde, bereits beim Einkaufen. Unverpackt-Läden sind ein optimaler Punkt, um damit zu beginnen. Wenn das nicht möglich ist, kann auch im Supermarkt mit den Kindern darauf geachtet werden, Obst und Gemüse verpackungsfrei zu kaufen und Obst- und Gemüsenetze statt Plastiktüten zu verwenden. Außerdem sind nicht alle Verpackungen gleich schädlich. Erklären Sie Ihrem Kind, dass es einen Unterschied zwischen Plastik- und Papierverpackungen gibt. Zuhause können Sie Ihrem Kind die Mülltrennung richtig beibringen. Das geht beispielsweise auch mit verschiedenen Apps, die in diesem Beitrag vorgestellt werden.
• Re- und Upcycling anwenden: Mit der Müllvermeidung geht einher, dass vermeintlich kaputte oder verbrauchte Gegenstände nicht sofort in den Mülleimer wandern sollen. Viele Dinge können entweder repariert oder umgestaltet werden, zum Beispiel zu Deko oder zu einem Spielzeug. Im Beitrag zu den Freizeitaktivitäten wird ebenfalls das Upcycling beschrieben.
• Fortbewegung erklären: Kinder können nicht selbst Auto fahren, das ist klar. Zeigen Sie Ihrem Kind aber trotzdem die verschiedenen Möglichkeiten, um sich fortzubewegen. Dass Sie Ihr Kind mal mit dem Auto fahren müssen, lässt sich vielerorts leider nicht vermeiden. Trotzdem ist es wichtig, Ihr Kind dafür zu sensibilisieren, dass es umweltschonendere Fortbewegungsmittel gibt, zum Beispiel Bus und Bahn, mit dem Fahrrad zu fahren oder auch einfach zu Fuß zu gehen.

Es gibt nicht die eine perfekte Möglichkeit, um Ihrem Kind Nachhaltigkeit beizubringen, doch jeder Schritt und jede Umstellung auf eine nachhaltigere Lebensweise hilft Ihrem Kind und Ihnen, diese Verhaltensweisen zu verinnerlichen und hat auch einen direkten positiven Effekt auf den Schutz der Umwelt.