4 Social-Media-Kanäle im Vergleich

TikTok
TikTok ist eine Social-Media-Videoplattform, welche gerade an die Bedürfnisse Jugendlicher zwischen zehn und 13 Jahren angepasst ist, denn es spricht den sich entfaltenden Charakter der Jugendlichen und ihren Wunsch nach Selbstdarstellung an. TikTok fusionierte 2018 mit Musically, unter diesem Namen wurde TikTok erstmals bekannt. Die Nutzer*innen können hier Kurzvideos aufnehmen und ansehen. Es stehen Lippensynchronisation, Tanzvideos und Comedy im Vordergrund. Eine erweiterte Funktion der App ermöglicht es Eltern, die Nutzung von Tiktok auf den Geräten der Kinder über ihr eigenes Smartphone zu begrenzen. Über den sogenannten Begleiteten Modus können Eltern eine Nutzungszeit zwischen 40, 60, 90 und 120 Minuten am Tag festlegen.
Instagram ist eine Social-Media-Plattform mit dem Fokus, Fotos und Videos mit der Community zu teilen. Es wurde 2010 gegründet und gehört seit 2012 zu Meta Platforms. Man kann diese Anwendung kostenfrei im Apple Store bzw. im Google Play Store herunterladen. Die meisten Nutzer*innen sind in einem Alter zwischen 25 und 34, nichtsdestotrotz nutzen auch knapp 30 Millionen 13- bis 17-Jährige diese Plattform. Sie posten sogenannte Storys, welche nach 24 Stunden wieder gelöscht werden oder Beiträge in Form von Bildern oder Videos, welchen willkürlich ein ‚Gefällt mir‘ oder ein Kommentar hinterlassen werden kann.
Die Problematik bei Beiträgen oder sogenannten Storys ist, dass diese Dateien überwiegend mit Filtern versehen und bearbeitet werden. Dies hat zur Folge, dass gerade bei jüngeren Nutzer*innen ein ungesundes Körperbild und ein Schönheitswahn verbreitet wird, da diese oftmals das Virtuelle nicht von der Realität trennen können. Instagram dient auch als Werbeplattform, indem bekannte Nutzer*innen, sogenannte ‚Influencer‘, verschiedene Produkte bewerben und an ihre Follower*innen verkaufen möchten.
YouTube
YouTube ist eine Social-Media-Videoplattform, welche 2002 gegründet wurde. Jede*r kann eigene Videos posten oder andere Videos ansehen. Die meisten Nutzer*innen hier sind eher passive Zuschauer*innen und posten selbst nichts. Man findet Videos in allen Rubriken, egal ob Ratgeber, Musik, Nachrichten oder Videotagebücher. Dennoch ist YouTube keine kindgerechte Plattform, da sich das unüberschaubare Angebot an Videos hauptsächlich an die erwachsenen Nutzer*innen richtet.
YouTube bietet speziell für Kinder die App YouTube Kids an. Eltern mit einem Google-Konto haben so die Möglichkeit, für jedes Kind ein individuelles Profil zu erstellen und dabei zwischen drei Altersstufen zu wählen. Anhand einer Timer-Funktion können Eltern die zeitliche Nutzung der App begrenzen. Die Videos werden durch ‚Gefällt mir‘ bzw. ‚Gefällt mir nicht‘ Angaben oder einen Kommentar bewertet, den man unter jedem Video hinterlassen kann. Finanziert wird das Ganze durch Werbung, die vor oder während der Kurzfilme eingeblendet wird und nur durch einen Premium-Account vermieden werden kann.
Facebook gehört wie Instagram zu Meta Platforms und wurde 2004 gegründet. Mit seinen weltweit monatlich rund 2,91 Milliarden Nutzer*innen gilt Facebook als die beliebteste Social-Media-Plattform. Trotz dessen, dass Facebook ein Mindestalter von 13 Jahren angibt, haben gut über 20 % aller Kinder bereits vor 13 Jahren erste Erfahrungen mit Facebook gemacht. Hier legt sich jede*r Nutzer*in ein Profil an, auf dem er oder sie sich vorstellen kann und Bilder sowie Videos hochlädt. In der Chronik wird das gesamte Online-Leben eines*einer Nutzers*Nutzerin auf einem Zeitstrahl dargestellt, d.h. alle bisherigen Einträge, Fotos und Meldungen von Anwendungen werden chronologisch geordnet und sind auf einen Blick sichtbar.
Auch hier haben die Nutzer*innen die Möglichkeit mit ‚Gefällt mir‘ Angaben oder Kommentaren auf Beiträge zu reagieren. Jedoch wird die Facebook-Nutzerschaft immer älter und die meisten Nutzer*innen im jungen Alter sind eher passiv. Die meisten Nutzer*innen verwenden Facebook als Kontaktverwaltung und um sich über Events zu informieren. Der Vorteil, den Facebook gegenüber anderen Social Media Kanälen besitzt, ist, dass sich auf Facebook überwiegend mit vollständigem Namen registriert wird, während bei anderen Kanälen sogenannte ‚Nicknames‘ (fiktive Namen) sehr beliebt sind.
Hinweise an Eltern
Am besten legen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind die Profile in den sozialen Netzwerken an, richten die Privatsphäre-Einstellungen ein und prüfen die Sicherheitseinstellungen. Außerdem sollten Sie vereinbaren, was veröffentlicht werden darf und was nicht, und klare Regeln setzen was die Nutzung dieser Social-Media-Plattformen angeht. Geben Sie ein Zeitlimit an, in dem sich Ihr Kind in diesen Netzwerken aufhalten darf und schaffen Sie handyfreie Zonen, wie am Essenstisch oder im Urlaub.
Klären Sie Ihr Kind liebevoll über die Risiken dieser Anwendungen auf und schaffen Sie Klarheit über die Unterschiede des virtuellen und des realen Lebens. Aber am wichtigsten ist, seien Sie ein Ansprechpartner für Ihr Kind, machen Sie ihm oder ihr klar, dass es sich jeder Zeit im Falle von Mobbing, Belästigung oder verstörender Inhalte an Sie wenden kann.
Quellen und weiterführende Informationen
Klicksafe.de (2021): YouTube. https://www.klicksafe.de/eltern/kinder-von-3-bis-10-jahren/youtube/. (05.11.2021)
Rabe, L. (29.10.2021): Aus Facebook wird Meta: Zahlen und Daten zum kalifornischen Internetgiganten. Statista. https://de.statista.com/themen/138/facebook/. (5.11.2021)
SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht. (2020): SCHAU HIN! was dein Kind mit Medien macht., https://www.schau-hin.info/sicherheit-risiken/tiktok-musically-mehr-sicherheit-fuer-kinder/?etcc_cmp=TikTok:+Mehr+Sicherheit+f%C3%BCr+Kinder (05.11.2021)
SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht. (2021). Instagram sicher einrichten. https://www.schau-hin.info/sicherheit-risiken/instagram-sicher-einrichten. (5.11.2021)
SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht. (2020). Instagram einfach erklärt https://www.schau-hin.info/grundlagen/instagram-einfach-erklaert/. (05.11.2021)
ZEIT ONLINE (01.06.2021): Wozu braucht man Facebook heute noch? https://www.zeit.de/news/2021-06/01/wozu-braucht-man-facebook-heute-noch?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.de%2F. (05.11.2021)
Bildquellen:
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