Dass Medienpädagogik bereits in der Schule eine wichtige Rolle spielen sollte, ist längst keine Neuigkeit mehr. Trotzdem tun sich viele Lehrer*innen in verschiedenen Klassenstufen und Schulformen schwer, dieses relevante Thema in den Unterricht zu integrieren. Deshalb und vor allem für einen sicheren und verantwortungsbewussten Umgang mit digitalen Medien, dem Smartphone und dem Internet, hat sich Felix Behl, der Berater für digitale Bildung (mBdB) an den Staatlichen Schulämtern Aschaffenburg und Miltenberg, etwas Besonderes ausgedacht: den medienpädagogischen Monatskalender. 

Was ist der medienpädagogische Monatskalender?

Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich hierbei um einen Kalender. Dieser ist allerdings anders aufgebaut als herkömmliche Kalender und lässt sich, da er ohne konkrete Daten und Wochentage arbeitet, jedes Jahr erneut verwenden. Ebenfalls anders als bei einem normalen Jahreskalender startet dieser Kalender erst im September – wenn das bayerische Schuljahr beginnt. Ab dann wird jeden Monat bis einschließlich Juli ein Aspekt der Medienpädagogik in den Fokus gesetzt. Der August wird ausgelassen, da die bayerischen Schulen in diesem Monat wegen der Sommerferien geschlossen sind. Die Themen reichen von Bildrechten über sichere Kennwörter bis hin zu Gewalt- und Hassinhalten.

Im Kalender wird ein kurzer und prägnanter Überblick über jedes der elf Themen mit den wichtigsten Punkten zusammengefasst. Zusätzlich dazu finden sich über QR-Codes weiterführende Informationen auf unterschiedlichen Websites, zum Beispiel www.gesetze-im-internet.de oder www.klicksafe.de. Lehrkräfte aus Bayern haben außerdem die Möglichkeit, sich über die Lernplattform „mebis“ weitere Materialien herunterzuladen, die bei der Behandlung der Themen im Unterricht helfen. Ziel ist eine verpflichtende Nutzung des Kalenders in allen Klassenstufen an Grund- und Mittelschulen. Hierbei ist es wichtig, die Themen jährlich zu wiederholen und aufzufrischen. Auf der Lernplattform „mebis“ werden die Informationen zu den unterschiedlichen Themen regelmäßig überprüft und aktualisiert.

Von wem ist der medienpädagogische Monatskalender? 

Verantwortlich für die Zusammenstellung des Inhalts ist Felix Behl. Er ist der Berater für digitale Bildung (mBdB) an den Staatlichen Schulämtern Aschaffenburg und Miltenberg sowie Datenschutzbeauftragter für Grund-, Mittel- und Förderschulen. Die behandelten Inhalte hat er von verschiedenen Quellen zusammengefasst, dazu gehören Lehrer*innen, Schüler*innen, Eltern, Sozialarbeiter*innen und Jugendbeamt*innen der Polizei, die ihre Erfahrungen geschildert haben, sowie aus der medienpädagogischen Beratungspraxis mit Familien.

Für wen eignet sich der medienpädagogische Monatskalender? 

Der medienpädagogische Monatskalender wurde für Klassen der Primar- und Sekundarstufe erstellt. Für die Primarstufe gibt es einen anderen Kalender als für die Sekundarstufe, allerdings unterscheiden sich die beiden Versionen nur in den Themen der Monate Juni und Juli, im restlichen Schuljahr werden dort dieselben Themen behandelt. Die Printversionen der Kalender werden den Grund- und Mittelschulen der Landkreise Aschaffenburg und Miltenberg zur Verfügung gestellt. Um die Informationen trotzdem allen Interessierten zugänglich zu machen, sind diese auch auf einer der Medienpädagogik gewidmeten Website von Felix Behl einsehbar. Dort können über die Navigationsleiste links die einzelnen Monate ausgewählt werden. Auch hier finden sich weiterführende Links und außerdem begleitende Kommentare mit nützlichen Anmerkungen und Tipps.

Zusätzlich zur Nutzung in Schulen wurde eine weitere Ausführung des Kalenders für Familien entwickelt, damit auch Eltern das Thema der Medienpädagogik gezielt mit ihren Kindern besprechen können. Im Unterschied zu den Kalendern für Klassen startet dieser im Januar und setzt im August, statt eine Pause zu machen, ein ergänzendes Thema in den Fokus. Außerdem finden sich am Ende noch weitere Informationen zu verschiedenen Aspekten. 

Der medienpädagogische Monatskalender ist ein tolles Hilfsmittel, um gezielt die wichtigsten Themenbereiche der Medienpädagogik mit Kindern und Jugendlichen anzusprechen, zu erklären und in einem sicheren Rahmen verschiedene Chancen und Tücken der digitalen Medien aufzuarbeiten. Bereits ab der Grundschule spielen diese eine wichtige Rolle, deshalb wird in der heutigen Gesellschaft ein geschulter und selbstbestimmter Umgang damit vorausgesetzt.